Mit Bier um die Welt: Honduras und die Cerveceria Honduregna

Nach Mexiko geht es nun die Atlantikküste des Kontinents hinauf nach Honduras. Ein kleines mittelamerikanisches Land, in dem es sowohl eine mittelgroße Brauerei als auch eine Mikrobrauerei gibt, die ein traditionelles Bier herstellen. Hier erfreut sich das uralte Getränk zweifellos großer Beliebtheit: In den letzten zehn Jahren ist der Verbrauch im Durchschnitt um 25 % pro Jahr gestiegen. Eine weitere Zahl, die dies belegt, ist, dass während der Weihnachts- und Neujahrsfeiertage 2022 in dem Land mit weniger als zehn Millionen Einwohnern mehr als 60 Millionen 33-cl-Flaschen Bier konsumiert wurden. Es muss jedoch betont werden, dass diese Zahlen, genau wie in Guyana, durch die Tatsache beeinflusst werden, dass Honduras viele Touristen aus der ganzen Welt anzieht, insbesondere aus den Vereinigten Staaten, die von der unberührten Natur der Bergregionen, den archäologischen Stätten und den Stränden mit Blick auf die beiden Ozeane angezogen werden.

Cerveceria Honduras

In La Ceiba, einer Stadt an der Atlantikküste, befindet sich die einzige einheimische Brauerei, die ihre Biere ins Ausland exportiert: die „Cerveceria Honduregna“, die 1915 von einer Gruppe lokaler Unternehmer und Nachkommen spanischer Kolonisten gegründet wurde (Honduras war bis 1821 eine spanische Kolonie). Die Bierproduktion dieses Unternehmens orientiert sich hauptsächlich an amerikanischen Stilen, weshalb das bekannteste Bier des Unternehmens, Cerveza Imperial, ein helles Lagerbier ist, das nach amerikanischen Standards gebraut wird. Es hat einen Alkoholgehalt von 5 %, eine intensive goldgelbe Farbe, einen kompakten Schaum und ein aromatisches Profil, das die Noten des verwendeten Malzes hervorhebt.

Handwerkliche Mikrobrauerei Sol de Copan

Wie bereits erwähnt, gibt es in Honduras seit 2017 auch eine handwerkliche Mikrobrauerei, „Sol de Copan“ („Sonne von Copan“), die ihren Namen von der gleichnamigen archäologischen Maya-Stätte (mit einigen der berühmtesten und wichtigsten Skulpturen dieser Zivilisation) hat, in deren Nähe sie sich befindet. Die Besonderheit des Hauses besteht zweifelsohne darin, dass es bei der gesamten Produktion die Regeln des Reinheitsgebots befolgt, das am 23. April 1516 in Bayern erlassen wurde: Es verpflichtete die Braumeister, für die Herstellung des Getränks nur Wasser, Gerste und Hopfen zu verwenden. Aus diesem Grund werden die Biere des Hauses, abgesehen von Konservierungsmitteln natürlich, ohne den Zusatz von anderen Elementen wie Früchten, Kaffee oder Schokolade gebraut, wie es vor allem in der Bierproduktion lateinamerikanischer Länder häufig der Fall ist.

Kommen wir nun zum traditionellen honduranischen Bier, das auch das wichtigste Getränk Mesoamerikas ist, d. h. jenes riesigen Gebiets, das den südlichen Teil Mexikos umfasst und sich im Süden bis nach Costa Rica und in den westlichen Teil Panamas erstreckt. Es handelt sich um Pulque, ein fermentiertes Getränk, das aus der Agave salmiana, einer für dieses Gebiet typischen Sukkulentenpflanze, hergestellt wird. Sein ursprünglicher Name war „uctli“, während die Azteken ihn „iztacoctli“ oder „Weißwein“ nannten, wegen der Farbe des Saftes, aus dem das Getränk hergestellt wird.