Chilenische Ölgesellschaft ENAP legt größten Investitionsplan ihrer Geschichte vor

Anlässlich der ordentlichen Aktionärsversammlung des chilenischen Mineralölunternehmens Empresa Nacional del Petróleo (ENAP) hat der Konzern mit Sitz in Las Condes den größten Investitionsplan in der Geschichte des zu den umsatzstärksten Unternehmen in Lateinamerika zählenden Konzerns präsentiert. Dieser sieht demnach rund 3,5 Milliarden US-Dollar für die nächsten fünf Jahre vor. An der Versammlung, die in den Geschäftsräumen der ENAP stattfand, nahmen die Minister für Finanzen, Mario Marcel, und für Energie, Diego Pardow, teil, die im Namen des Präsidenten der Republik, Gabriel Boric, erschienen. In seiner Präsentation vor den Aktionären erläuterte der Vorstandsvorsitzende der ENAP, Julio Friedmann, den Geschäftsplan, den das Unternehmen in den nächsten fünf Jahren umsetzen will und der gleichzeitig drei Defizite der ENAP anspricht: „die finanzielle Verschuldung, die Integrität unserer Vermögenswerte und die Notwendigkeit, die Umwelt und die Gemeinden zu schützen. Auf diese Weise soll die finanzielle Verschuldung der ENAP bis zum Jahr 2027 auf etwa 3 Mrd. USD reduziert werden“, heißt es in der Erklärung des staatlichen Ölunternehmens gegenüber den Medien.

Die Vorstandsvorsitzende der ENAP, Gloria Maldonado, erklärte, dass die Ergebnisse der ENAP im Jahr 2022 sehr positiv waren und der geplante Investitionsplan ehrgeizig und anspruchsvoll ist“. Sie fügte hinzu: „ENAP ist ein strategisches Unternehmen für Chile und wir sind sicher, dass unser Investitionsplan dem staatlichen Unternehmen den Weg in eine nachhaltige Energiezukunft ebnen wird“. Der Investitionsplan, der auf einer gemeinsamen Arbeit beruht, an der alle Ebenen des Unternehmens beteiligt waren, ermöglicht es der ENAP, sich in die Zukunft zu projizieren und besteht aus drei Hauptachsen: Umwelt, Territorium und intern. Finanzminister Mario Marcel erklärte, dass „die Vereinbarung mit der ENAP darin besteht, die Überschüsse in den nächsten fünf Jahren zu 100 % im Unternehmen zu belassen, was einer geschätzten Kapitalisierung von 2,288 Mrd. USD entspricht, um sie zur Verbesserung der finanziellen Situation, zur Aufrechterhaltung der Produktion und zur Aufrechterhaltung der Position als viertgrößter Großhändler für Flüssiggas zu verwenden“. Außerdem, so fügte er hinzu, „werden diese Mittel es der ENAP ermöglichen, wichtige Investitionen zu tätigen, zu denen auch die Diversifizierung in sauberere Energien wie grüner und blauer Wasserstoff, Ammoniak als Kraftstoff und nachhaltiges Flugbenzin gehört“.

Energieminister Diego Pardow kommentierte: „Wir schätzen den von ENAP angekündigten historischen Investitionsplan, der sich auf den Ausblick des Unternehmens auf eine nachhaltigere Zukunft konzentriert. Diese Ankündigung, wie auch der Plan zur Reinvestition der Gewinne von Codelco oder der Transfer von Lithium-Ressourcen zur Förderung von Forschungs- und Entwicklungsplänen, steht im Einklang mit den Verpflichtungen unserer Regierung, eine grüne Wirtschaft zu schaffen“. In diesem Sinne fügte er hinzu: „Die ENAP sollte eine führende Rolle bei der Entwicklung neuer Industrien, wie z.B. grüner Wasserstoff, spielen, sowohl aufgrund ihrer Infrastruktur als auch aufgrund des technischen Know-hows ihrer Mitarbeiter“.

Bilanz 2022

In Bezug auf die von ENAP im Geschäftsjahr 2022 erzielten Ergebnisse wurde hervorgehoben, dass die Leistung des Unternehmens ein EBITDA von 1.379 Mio. US$ ergab, 577 Mio. US$ mehr als im Jahr 2021. Diese Zahl basiert auf einem historischen Ergebnis vor Steuern (RAI) von 761 Mio. USD, 544 Mio. USD mehr als 2021, dank der internationalen Margen in der Raffination, des höheren Rohöl- und Gaspreises sowie der Umsetzung des Plans zur Kosten- und Ausgabenkontrolle. Der Gewinn nach Steuern (PAT) erreichte 575 Millionen US-Dollar und lag damit um 434 Millionen US-Dollar über dem Ergebnis von 2021. Damit belief sich das Eigenkapital der ENAP zum Jahresende 2022 auf 1.624 Millionen US-Dollar, 606 Millionen US-Dollar mehr als im vorangegangenen Zeitraum. In finanzieller Hinsicht erreichte die Deckung der Finanzaufwendungen das 5,8-fache (von 3,7) und das EBITDA-Schuldenverhältnis das 2,9-fache (von 5,2 im Jahr 2021).