Der Golf von Kalifornien im Norden Mexikos ist ein Hort der Artenvielfalt. Doch der illegale Fang des in China sehr gefragten Totoaba gefährdet diese Art ebenso wie die Seekuh, ein Meeressäuger von gleicher Größe. Auf der anderen Seite des Pazifiks geben wohlhabende asiatische Kunden Tausende von Dollar aus, um die Schwimmblase des Totoaba wegen ihrer angeblich heilenden, aber nie nachgewiesenen Eigenschaften zu essen. Ein illegaler Handel, der nicht geahndet wird und die lokale Fauna bedroht. Auf dem Schwarzmarkt übersteigt der Preis der Totoaba-Blase sogar den von Kokain und macht sie zu einem Luxusprodukt im internationalen illegalen Handel. Die Chinesen, die Hauptabnehmer dieses heimlichen und verheerenden Marktes, schreiben der Blase dieses Fisches magische Eigenschaften zu und rühmen das Produkt auch als soziales Zeichen des Wohlstands.
„Der Totoaba ist ein Fisch, der nur im Golf von Kalifornien vorkommt, insbesondere im nördlichen Teil der Halbinsel. Diese Fische sind auch als ‚Schnarcher‘ bekannt, wegen der Geräusche, die sie machen. Sie werden auch wegen ihres Fleisches gefangen, denn die bis zu zwei Meter langen und breiten Tiere werden in den Vereinigten Staaten als Fischereitrophäen ausgestellt“, erklärt Alejandro Olivera, Vertreter der US-amerikanischen Nichtregierungsorganisation „Center for Biological Diversity“ mit Sitz in Kalifornien, die für den Schutz dieser Art kämpft. „Jetzt wird die Art auch aus einem anderen Grund gejagt“, sagt der Experte. „Sie besitzen ein Organ, das als ‚Schwimmblase‘ bezeichnet wird und ihnen die Fähigkeit verleiht, an der Oberfläche zu schwimmen oder in der Tiefe das Gleichgewicht zu halten. Dieses Organ ist heute bei den Schleppern/Händler sehr begehrt, denn es wird, sobald es getrocknet ist, verkauft und in den asiatischen Ländern als Luxusprodukt konsumiert. Deshalb ist es so begehrt“, erklärt der Aktivist.
Kokain des Meeres
Aufgrund des Rückgangs der Populationen dieser Art wurde der Fang von Totoaba 1975 vollständig verboten. Seitdem hat sich diese Tätigkeit zu einem lukrativen Geschäft für ein mafiöses Netzwerk, das so genannte Kartell des Meeres, entwickelt, wie der belgische Journalist Hugo von Offel, Autor des Dokumentarfilms „Der Pate der Ozeane“, der im April im französischen Fernsehen ausgestrahlt wurde und den Handel mit Totebabas untersuchte, die von den mexikanischen Kartellen den Spitznamen „Kokain des Meeres“ erhalten haben, feststellt. „Die Händler des Sinaloa-Kartells fischen den Totoaba und verkaufen ihn für 3.000 oder 4.000 Dollar pro Kilo. Die Blase wiegt mehr oder weniger ein Kilo. Zur Veranschaulichung: Ein Kilo Garnelen kostet zwischen 15 und 10 US-Dollar. Totoaba ist also ein Produkt, das ihr Leben verändert. Sie verkaufen es für 3.000 oder 4.000 Dollar an einen Kartellvertreter, der es dann in eine Gefriertruhe packt, um es durch die Wüste und über die Grenze zu Orten wie Tijuana zu bringen und es von den Vereinigten Staaten aus per Flugzeug nach China zu verkaufen“, erklärt von Offel.
„In China angekommen, ist die Totoaba-Blase bis zu 50.000 Dollar pro Kilo wert. Das ist mehr als Kokain. Das Kartell will sich diese Gelegenheit natürlich nicht entgehen lassen; so wie es sich in den Drogen-, Waffen- und Menschenhandel eingemischt hat, engagiert es sich jetzt auch im Totoaba-Handel, und es hat die Kontrolle über diesen Handel übernommen. Es herrscht jedoch ein sehr gefährlicher Krieg zwischen dem Sinaloa-Kartell und anderen kriminellen Gruppen, die ebenfalls von diesem Geschäft profitieren wollen“, so der Experte. Der Fang von Tausenden von Tonnen Totoaba veranlasste Experten der International Union for Conservation of Nature (IUCN), diese Art als stark gefährdet einzustufen. Die mexikanische Regierung beharrt auf ihrem guten Willen, den Handel mit dem Totoaba zu bekämpfen. Doch im Jahr 2021 entdeckten Experten der „International Union for Conservation of Nature“ an einem einzigen Tag 117 Fischerboote im Meeresschutzgebiet des Golf von Kalifornien. Und am 2. Februar entdeckte die NGO „Sea Shepherd“ 30 Boote, die mit verbotenen Netzen fischten. Ende März dieses Jahres wurde Mexiko vom Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen (Cites) mit Sanktionen belegt, weil es den illegalen Fang von Totoaba nicht verhindert hatte. Infolge dieser Sanktionen wird das Land die Ausfuhrgenehmigungen für Dutzende von Wildtier- und Pflanzenarten verlieren.
Immer wieder die Chinesen. Sie halten sich an keine Regeln und sind einer der schlimmsten Ausbeuter der Natur. Wegen deren Märkte, starben wegen dem Horn schon Arten von Nashörner aus.
Eigentlich sollten sie teuer dafür bestraft werden.