Rhythmische Sportgymnastik: Brasilien holt zum ersten Mal Gold bei einer Weltmeisterschaft

Die brasilianische Gymnastikmannschaft hat mit dem Gewinn der Goldmedaille bei der Weltmeisterschaft in Portimão (Portugal) eine weitere beispiellose Leistung vollbracht. An diesem Sonntag (7.) begeisterte das Ensemble, bestehend aus Duda Arakaki, Nicole Pircio, Giovanna Silva, Victória Borges und Sofia Madeira (und Julia Kurunczi als Reserve), das Publikum mit einer makellosen Präsentation, die mit 34.600 Punkten bewertet wurde, und schlug damit Spanien (34.450), das Silber holte und Italien (33.800), das Bronze gewann. „Glücklicherweise konnten sie eine Präsentation ohne sichtbare Fehler zeigen. Wir wissen, dass wir auf das Podium kommen, wenn wir keine Fehler machen. Außerdem haben wir noch Gold geholt, womit wir nicht gerechnet haben, denn Italien hat Fehler gemacht. Dieses Ergebnis wird sicherlich das Selbstvertrauen von uns allen stärken, um weiterzumachen“, sagte Trainerin Camila Ferezin in einer Erklärung gegenüber dem brasilianischen Turnverband (CBG).

Für die Trainerin war die Unterstützung durch die lusitanischen Fans, die während der Präsentation jubelten und klatschten, ein zusätzlicher Ansporn für die großartige Leistung der brasilianischen Frauen. „Ich denke, dass die Portugiesen aufgrund der Nähe zwischen den beiden Völkern unsere Mannschaft adoptiert und uns umarmt haben. Diese Unterstützung und ihre Begeisterung haben dem Sieg die Krone aufgesetzt“, räumte Ferezin ein. Seit dem letzten Jahr ist das Land auf der internationalen Bühne auf dem Vormarsch. Im September erzielten sie bei den Weltmeisterschaften in Sofia (Bulgarien) mit einem Platz unter den ersten fünf der Gesamtwertung ihr bisher bestes Ergebnis. In dieser Saison gewann die 23-jährige Bárbara Domingos aus dem Bundesstaat Paraná am 7. April beim Weltcup in Bulgarien Bronze mit dem Band – die erste Medaille des Landes im Einzelwettbewerb – und eine Woche später beim Grand Prix von Thiais (Frankreich) Gold, ebenfalls mit dem Band.

Olympischer Zyklus für Paris 2024

Auf der Suche nach einem Platz im Mannschaftswettbewerb bei den Spielen in Paris (Frankreich) – es wird 14 Geräte (mit je fünf Turnerinnen) geben – muss Brasilien um einen der fünf verfügbaren Plätze bei den Weltmeisterschaften dieser Sportart vom 23. bis 27. August in Valencia (Spanien) kämpfen. Andernfalls hat das Land eine letzte Chance, sich zu qualifizieren, wenn es die Panamerikanischen Meisterschaften gewinnt, die zwischen April und Mai 2024 stattfinden. Am Einzelwettkampf in Paris nehmen 24 Turnerinnen und Turner teil, wobei jedes Land nur zwei Vertreter stellen darf. Bei den Weltmeisterschaften in Valencia werden 14 Plätze vergeben, während bei den Panamerikanischen Meisterschaften der Sieger gekürt wird. Brasilien hat bei den Olympischen Spielen in der Rhythmischen Sportgymnastik noch nie eine Medaille gewonnen. Die beste Einzelleistung war der 23. Platz von Natália Gaudio in Rio 2026. Im Mannschaftswettbewerb erreichte das Land zweimal den achten Platz, 2000 in Sydney (Australien) und 2004 in Athen.