Die brasilianische Ministerin für Rassengleichheit, Anielle Franco, und die spanische Ministerin für Gleichberechtigung, Irene Montero, haben am Mittwoch (10.) ein Abkommen zur Bekämpfung von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und damit verbundenen Formen der Diskriminierung – insbesondere im Sport – unterzeichnet. „Leider haben in den letzten Monaten Nachrichten über brasilianische Sportler, die in europäischen Vereinen Opfer von Rassismus geworden sind, besondere Beachtung gefunden“, so das brasilianische Ministerium in einer Erklärung. Das Abkommen sieht unter anderem vor, die Dunkelziffer von rassistisch motivierten Diskriminierungen und Hassverbrechen anzuerkennen und die Anzeige durch die Opfer mit kostenlosem Rechtsbeistand zu fördern. Brasilien und Spanien wollen außerdem Studien, Forschungen und Statistiken fördern, die die Auswirkungen des strukturellen Rassismus in ihren Gesellschaften bewerten und die Folgen der Diskriminierung in ihrem soziokulturellen Umfeld anerkennen.
Politische Gewalt
Das bilaterale Abkommen umfasst auch Maßnahmen zur Bekämpfung geschlechtsspezifischer und ethnischer politischer Gewalt. Das Memorandum sieht vor, dass beide Länder bewährte Praktiken zur Bekämpfung politischer Gewalt austauschen, die vom brasilianischen Ministerium als „schwerwiegende Verletzung der Menschenrechte“ bezeichnet wird. „Innerhalb von 90 Tagen sollen die beiden Länder eine Überwachungskommission benennen, die sich zu gleichen Teilen aus Vertretern der beiden Ministerien zusammensetzt und die für die wirksame Koordinierung der geplanten Aktivitäten verantwortlich ist“, so das Ministerium. Das Abkommen hat eine Laufzeit von voraussichtlich vier Jahren und kann um den gleichen Zeitraum verlängert werden.
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