Der nationale Tag des Kaffees (24.) hat ein positives Szenario für die Erzeuger gebracht. Die Daten der zweiten Schätzung für die diesjährige Kaffeeernte in Brasilien, die von der Nationalen Versorgungsgesellschaft (Conab) veröffentlicht wurden, zeigen, dass die gesamte nationale Produktion, einschließlich der Arabica- und Conilon-Arten, 54,74 Millionen Säcke (60 Kilogramm)erreichen wird, 7,5 % mehr als die letztjährige Ernte. Im Vergleich zur Ernte 2021 wird der Anstieg 14,7 % betragen. Laut Conab handelt es sich um eine vorläufige Schätzung, da der Erntezyklus noch nicht abgeschlossen ist und auch von den Witterungsbedingungen abhängt. Auch die Kaffeeanbaufläche des Landes hat sich im Vergleich zur letzten Ernte um 0,3 % vergrößert und beträgt insgesamt 2,25 Millionen Hektar, wovon 1,87 Millionen Hektar im Anbau sind, was einer Steigerung von 1,7 % entspricht. Der Bundesstaat Minas Gerais steht weiterhin an der Spitze der nationalen Produktionsrangliste. In Minas Gerais wird die diesjährige Produktion auf 27,83 Millionen Säcke geschätzt, was einer Steigerung von 26,7 % gegenüber der Ernte des Vorjahres entspricht.
Anlässlich des Nationalen Tages des Kaffees hat die brasilianische Gesellschaft für landwirtschaftliche Forschung (Embrapa) heute ein Video veröffentlicht, in dem Kaffeeproduzentinnen über ihre Erfahrungen in diesem Sektor berichten. Das Video wurde vom Projekt Rural Women’s Observatory of Brazil produziert, das von Embrapa in Zusammenarbeit mit der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und dem Ministerium für Landwirtschaft und Viehzucht entwickelt wurde. Laut der Landwirtschaftszählung 2017 leiten Frauen in Brasilien mehr als 40.000 landwirtschaftliche Betriebe mit Kaffeeproduktion. Das sind 13,2 % der 304.500 bestehenden Betriebe. Ein großer Teil der Betriebe befindet sich in der Region Südost, wo 72 % der Unternehmen angesiedelt sind. Da zu den weiblichen Managern noch 48.100 Frauen als Co-Manager hinzukommen, schätzt Embrapa, dass 88.400 Frauen Kaffeebetriebe in ganz Brasilien leiten oder mitleiten.
Rund um die Welt
Ein im April von der Internationalen Kaffeeorganisation (ICO) veröffentlichter Bericht schätzt, dass die weltweite Kaffeeproduktion für die Ernte 2022-2023 171,3 Millionen 60-Kilo-Säcke erreichen wird, was einem Anstieg von 1,7 Prozent gegenüber der vorherigen Ernte 2021-2022 entspricht, bei der 168,5 Millionen Säcke verzeichnet wurden. Aus dem Bericht geht auch hervor, dass der weltweite Kaffeeverbrauch für den Zeitraum 2021/2022 mit 175,6 Millionen 60-Kilo-Säcken mengenmäßig um 0,6 Prozent höher liegt als im Vorjahreszeitraum. Für das laufende Erntejahr 2022/2023 wird mit einer weltweiten Nachfrage von rund 178,5 Millionen 60-Kilo-Säcken gerechnet. Dies entspricht einem Anstieg von 1,7 % gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. Bestätigt sich diese Einschätzung, so wird der Weltkaffeemarkt laut ICO ein weiteres Jahr mit einem geringeren Angebot von rund 7,3 Millionen 60-Kilo-Säcken zu tun haben.
Was die Ausfuhren anbelangt, so wurden dem Bericht zufolge im März dieses Jahres weltweit 10,9 Millionen 60-Kilo-Säcke mit Bohnen verkauft. Davon entfielen 3,08 Millionen Säcke auf „Naturais Brasileiros“, 960.000 Säcke auf milde Sorten aus Kolumbien „Colombian Milds“, sowie 2,11 Millionen Säcke auf andere milde Sorten und 4,74 Millionen Säcke auf Robustas“. Auf löslichen Kaffee entfielen im März 2023 rund 10,1% der Gesamtexporte. Brasilien ist der größte Exporteur von löslichem Kaffee mit einem Auslandsabsatz von 320.000 Säcken in diesem Monat.
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