Migrationskrise auf Kuba: 380.000 Ausreiseanträge für die USA

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Nach Angaben von "CBS News" wurden seit Beginn des Programms bis Ende April mehr als 380.000 Anträge kubanischer Staatsbürger registriert (Foto: ESTA/USA)
Datum: 01. Juni 2023
Uhrzeit: 14:33 Uhr
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Autor: Redaktion
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Nach der teilweisen Wiederaufnahme der Beziehungen zu den USA ist die Zahl der Anträge auf Ausreisegenehmigung explodiert. Auf einer Pressekonferenz am 25. Mai berichtete der Unterstaatssekretär für Grenz- und Einwanderungspolitik im US-Ministerium für Innere Sicherheit, Blas Nuñez-Neto, dass 29.000 Kubaner im Rahmen des „Parole“-Programms die Genehmigung erhalten haben, in die Vereinigten Staaten zu reisen. Diese Zahl bezieht sich auf den Zeitraum, in dem die Migrationsabkommen zwischen Kuba und den Vereinigten Staaten wieder in Kraft gesetzt wurden, also von Januar bis zum heutigen Tag. So sind durchschnittlich 5.800 Kubaner pro Monat über das Programm in die Vereinigten Staaten eingereist. Verglichen mit der großen Nachfrage nach Reisegenehmigungen ist diese Zahl jedoch immer noch gering. Nach Angaben von „CBS News“ wurden seit Beginn des Programms bis Ende April mehr als 380.000 Anträge kubanischer Staatsbürger registriert.

Kuba befindet sich derzeit in einer schweren Migrationskrise. Schätzungen zufolge haben im Jahr 2022 rund 270.000 Menschen die kommunistisch regierte Karibikinsel verlassen. Die überwiegende Mehrheit davon ohne Einreiseerlaubnis in die Vereinigten Staaten, die bis Januar dieses Jahres an der von der Trump-Administration verfolgten Politik festhielten, das Verfahren zur Erteilung von Einwanderungsvisa für kubanische Bürgerinnen und Bürger geschlossen zu halten, Konsularbüros zu schließen und regelmäßige Flüge zwischen den beiden Ländern zu streichen. Diese Politik hat keineswegs die Migration verhindert, sondern vielmehr zu einem Anstieg der Abwanderung von Kubanern ohne Papiere geführt. Die Wiederaufnahme der Visumserteilung im Januar war Teil einer moderaten Wiederaufnahme des Dialogs zwischen den beiden Ländern. Die USA haben sich verpflichtet, bis zu 30.000 Visa pro Monat für Kubaner, Haitianer, Venezolaner und Nicaraguaner auszustellen. Seit der Umsetzung dieser Politik haben 90.913 Begünstigte in den ersten vier Monaten Visa erhalten, was 75 Prozent des von den Behörden festgelegten Limits entspricht.

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