Die paradiesischen Nationalparks Chiles rauben Naturliebhabern regelrecht den Atem – Chile verfügt über derzeit 44 Nationalparks, von denen jeder ein einzigartiges Naturschauspiel bietet. Aufgrund seiner Vielfalt an Natur ist Chile eines der beliebtesten Reiseziele in Südamerika. Von spektakulären Gletschern über Vulkanlandschaften bis hin zu Nationalparks mit faszinierenden Wasserlandschaften oder jahrhundertealten Regenwäldern ist alles dabei.
Die Atacama Wüste – die trockenste apolare Wüste der Welt
Die Atacama Wüste ist vielen Menschen, vor allem aber Lateinamerika-Fans ein Begriff. Die trockenste Wüste der Welt (außgenommen der Polargebiete) erstreckt sich über 1.600 km an der westpazifischen Küste Südamerikas. 200 km der Atacama Wüste durchziehen den Norden Chiles. Seit mehreren Jahrzehnten ist auf dem größten Teil der Atacama Wüste kein Tropfen Regen gefallen – die durchschnittliche Niederschlagsmenge beträgt nur etwa 0,5 mm pro Jahr. Damit ist die Atacama Wüste selbst ein Naturphänomen von einzigartiger Bedeutung. Doch die Atacama Wüste verändert sich.
Ein neuer Nationalpark in der Atacama Wüste – Parque Nacional Desierto Florido
Mitten in dieser faszinierenden Atacama Wüste entsteht derzeit Großes – der 45. Nationalpark von Chile. Der Name des Nationalparks bedeutet übersetzt so viel wie „blühende Wüste“ und gibt damit bereits einen deutlichen Hinweis auf den Charakter des neu entstehenden Nationalparks in Chile.
Eine blühende Wüste klingt auf den ersten Blick paradox, denn ohne Niederschläge und in einem sehr trockenen Klima gedeiht nur wenig Flora und Fauna. Doch in der Atacama Wüste, im derzeit entstehenden Nationalpark, herrscht ein ganz besonderes Klima, das alle paar Jahre eine farbenfrohe und prächtig blühende Landschaft entstehen lässt. Mehr als 200 seltene Pflanzenarten erzeugen in dieser Zeit, in der außergewöhnliche Niederschläge und Temperaturen zur Blüte führen, ein Blumenmeer mitten in der Wüste. Noch vor wenigen Jahrzehnten trat dieses Phänomen nur alle 5 bis 10 Jahre auf, aufgrund des Klimawandels wird es in Zukunft in immer kürzeren Abständen auftreten, wenn nicht sogar jährlich.
Zu den speziellen und schützenswerten Pflanzenarten zählen unter anderem:
- Garra de Leòn
- Ananuca
- Alstroemeria
- Ananuca de Zapallar
Neben diesen leuchtend blühenden Pflanzen gedeihen Kakteen, Sträucher und kleine Bäume, die die Landschaft in ein einzigartiges Panorama verwandeln.
Auch für Insekten, Vögel, Reptilien und Füchse, Guanakos und Chinchillas ist dieser Teil der Atacama Wüste zur Blütezeit ein Paradies. Durch die Blüte und die Niederschläge finden sie ausreichend Wasser und Nahrung, so dass die blühende Wüste in dieser Zeit Tiere und Touristen gleichermaßen anzieht.
Der Nationalpark wird sich über 57.000 km zwischen den Städten Copiapò (30 km südlich) und Vallenar (80 km nördlich) erstrecken. Die ersten Touristen werden den Parque Nacional Desierto Florido voraussichtlich Ende 2023 betreten können.
Umweltschutzstandards – so schützt Chile den Parque Nacional Desierto Florido
Die chilenische Regierung ist sich dieses besonderen Naturphänomens in der Atacama Wüste bewusst und hat daher hohe Umweltstandards definiert, um den Parque Nacional Desierto Florido trotz der zukünftigen touristischen Besucherströme zu schützen.
Das kulturelle und ökologische Erbe Chiles wird auf festgelegten Wegen erlebbar sein, die sowohl Flora und Fauna schützen als auch einen einzigartigen Blick auf das beeindruckende Naturschauspiel ermöglichen. Ausgebildete Nationalparkführer werden die Besucher mit zahlreichen Informationen über Flora und Fauna versorgen und Tipps geben, wie man den Park am besten erkundet. Außerdem wird es in ausgewiesenen Bereichen Übernachtungsmöglichkeiten geben – entweder auf dem Campingplatz oder in eingerichteten Schutzhütten.
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