Die brasilianische Regierung hat diese Woche einen Plan zur Dekarbonisierung des Amazonasgebiets angekündigt. Dabei sollen thermoelektrische Kraftwerke in dem Gebiet durch Sonnenkollektoren und Biodiesel zur Stromerzeugung ersetzt werden. Nach Angaben des Ministers für Bergbau und Energie, Alexandre Silveira, soll das Projekt Investitionen in Höhe von 1 Milliarde US-Dollar umfassen und die durch thermoelektrische Dieselkraftwerke in der Region erzeugte Energie bis 2026 auf 40 Prozent reduzieren. Laut Silveira sollen ölbefeuerte thermoelektrische Anlagen bis 2030 nur noch 20 % der in der Amazonasregion verbrauchten Energie erzeugen. „Wir werden noch einen Schritt weiter gehen und den Übergang von dieser Energie zu Solarenergie und zu Biodiesel ankündigen. Im Jahr 2026 werden wir nur noch 40 Prozent des Amazonas mit Ölenergie versorgen“, betonte er auf einem Forum mit Geschäftsleuten.
Nach Angaben des Energieforschungsunternehmens „Empresa de Pesquisa Energética“ gibt es in Brasilien mehr als 200 isolierte Systeme, die nicht an das nationale Stromnetz angeschlossen sind. Diese werden hauptsächlich von Kraftwerken versorgt, die zur Energieerzeugung Diesel verbrennen. Diese Art der Stromerzeugung ist teurer und umweltschädlicher als Wasserkraftwerke. Die Kosten für den Kauf von Brennstoff zur Versorgung dieser Anlagen werden subventioniert und sind im Energieentwicklungskonto (EDC) enthalten, das von allen Verbrauchern bezahlt wird. Die Brennstoffverbrauchsabgabe (Conta de Consumo de Combustibles), die für den in netzunabhängigen Systemen verwendeten Brennstoff gezahlt wird, belief sich bis Juni auf etwa 760 Millionen US-Dollar. Nach Berechnungen der Nationalen Elektrizitätsagentur (Aneel) werden für das gesamte Jahr etwa 2,4 Milliarden US-Dollar erwartet.
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