Friedensförderung, humanitäre Hilfe und wirtschaftliche Zusammenarbeit: In gleich dreifacher Hinsicht ist Kolumbien ein Schwerpunktland der Schweiz. Nächste Woche besucht Bundespräsident Alain Berset Kolumbien, wo er am Donnerstag, 10. August 2023, in Bogotá mit Präsident Gustavo Petro zusammenkommen wird. Erörtert werden dabei insbesondere die Friedensprozesse in Kolumbien, das Engagement der Schweiz und die Zusammenarbeit beider Länder im Rahmen der UNO. In Bogotá ist neben dem offiziellen Gespräch mit Präsident Petro ein Treffen mit Akteuren geplant, die an der Umsetzung des Friedensabkommens von 2016 zwischen der kolumbianischen Regierung und der Rebellengruppe FARC (Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia) beteiligt sind. Zur Sprache kommen werden auch weitere Prozesse zur Befriedung des Landes. Die Schweiz ist neben Deutschland, Schweden und Spanien einer von vier Begleitstaaten des Friedensprozesses zwischen der Rebellengruppe ELN (Ejército de Liberación Nacional) und der Regierung, weshalb ein Austausch des Bundespräsidenten mit diesen Verhandlungsdelegationen vorgesehen ist.
Die Schweiz und Kolumbien werden ausserdem das bilaterale Abkommen zur Aufbewahrung einer digitalen Sicherheitskopie der Archive der kolumbianischen Wahrheitskommission in der Schweiz unterzeichnen. Diese Vereinbarung, welche der Bundesrat am 21. Juni genehmigt hat, ist ein Zeichen des Vertrauens der kolumbianischen Seite in die Schweiz, ihre Friedenspolitik und ihre Vorreiterrolle bei der Aufbewahrung von Archiven.
Friedensförderung und humanitäre Hilfe
Der Besuch in Kolumbien ist der erste eines Schweizer Bundespräsidenten seit 2016 und hat das Ziel, die engen bilateralen Beziehungen zu vertiefen. Am Dienstag, 8. August, und am Mittwoch, 9. August, wird der Bundespräsident Projekte der Friedensförderung und der humanitären Hilfe in den Departementen Valle del Cauca und Antioquia besuchen. Im Vordergrund steht in Buenaventura (Valle de Cauca) insbesondere der Austausch mit Organisationen der Zivilgesellschaft und der Behörden vor Ort. In Dabeiba (Antioquia) wird die Delegation des Bundespräsidenten am Mittwoch ein Projekt besuchen, das der Reintegration von Ex-Kombattanten und damit der Umsetzung des Friedensprozesses dient. Die Schweiz unterstützt in Kolumbien unter anderem die Aufarbeitung der Vergangenheit, die Nothilfe für intern vertriebene Menschen und die Anpassung an den Klimawandel. Kolumbien ist seit 2009 auch ein Schwerpunktland der wirtschaftlichen Entwicklungszusammenarbeit der Schweiz mit den Zielen, die Wettbewerbsfähigkeit der kolumbianischen Wirtschaft zu stärken und das nachhaltige Wachstum zu fördern.
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