Eine Hitzewelle stellt den Winter in Südamerika weiterhin auf den Kopf. In Peru surfen und fischen die Menschen, legen ihre Winterkleidung ab und strömen an die Strände von Lima. „Die Sonne scheint ununterbrochen, seit fast einer Woche scheint die Sonne, es fühlt sich mehr wie Sommer an“, so Sergio Rodriguez, ein Surflehrer in Lima. „Das hat uns mehr Arbeit beschert, die Leute wollen surfen.“ Rolando Quisca, ein lokaler Fischer, erklärte ebenfalls, dass die Hitzewelle ihm zugute gekommen sei, und verwies auf eine ungewöhnliche Menge an Weißem Thun, einem Fisch, der in wärmeren Gewässern lebt. „Das ist ungewöhnlich, denn es ist Jahre her, dass wir eine solche Menge an Weißem Thun gesehen haben“, freut sich Quisca.
Weltweit war der Juli der heißeste jemals aufgezeichnete Monat, während Anfang August an der Südspitze Amerikas schockierend hohe Temperaturen herrschten – und das zu einer Zeit, in der die Region normalerweise mitten im Winter liegt. „Wir haben an einem Wintertag eine Temperatur von 27,6 Grad Celsius gemessen“, analysierte Yuri Escajadillo, ein Meteorologe des peruanischen Wetterdienstes Senamhi (Servicio Nacional de Meteorología e Hidrología del Perú). „So etwas gibt es nicht im Winter, das ist rekordverdächtig und hat alle historischen Werte für diese Jahreszeit übertroffen“. Escajadillo sagte, der Grund für den dramatischen Temperaturanstieg sei zum Teil das warme Wasser an den peruanischen Küsten, das durch das Wetterphänomen El Nino verursacht wurde.
Nach seinen Worten sollten die Wassertemperatur vor der Küste Limas eigentlich 16 bis 17 Grad Celsius betragen, liegen derzeit aber bei 20 bis 21 Grad Celsius. Andernorts in Südamerika herrschten in Santiago de Chile in der letzten Woche frühlingshafte Temperaturen, während im Norden Chiles in einigen Gebieten fast 40 Grad Celsius gemessen wurden. In Bolivien leidet der Titicacasee unter einer extremen Dürre und sein Wasserstand nähert sich einem historischen Tiefstand.
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