Brasilien gilt als das wichtigste Soja-Land der Welt. Zusammen mit den USA steht es an der Spitze der Sojaproduktion, exportiert aber einen größeren Teil seiner Ernte nach China und nach Europa. Auf einer Fläche größer als Deutschland, wächst in Brasilien die Sojabohne in Monokultur. Das Ergebnis eines guten Technologiepakets und äußerst günstiger klimatischer Bedingungen zeigt, dass die Agrarindustrie im Nordosten Brasiliens laut der staatlichen Getreideagentur „Companhia Nacional de Abastecimento“ (Conab) im laufenden Jahr 15 Millionen Tonnen Soja produzieren wird. Mit dieser aufsehenerregenden Entwicklung nimmt der Nordosten des Landes einen wichtigen Platz in der brasilianischen Agrarwirtschaft ein und produziert drei Millionen Tonnen Soja mehr als ganz Indien. Wenn wir etwa 43 Jahre zurückgehen, zeigt die Geschichte ein anderes Szenario. Die Agrarindustrie im Nordosten produzierte kaum Soja. Nach Angaben von Conab belief sich die lokale Ernte im Jahr 1980 auf etwas mehr als 2.000 Tonnen. Zum Vergleich: Indien, das Land mit der fünftgrößten Sojabohnenernte der Welt, wird 3 Millionen Tonnen weniger ernten (zwischen etwa 9 und 13 Millionen Tonnen pro Jahr).
Die Sojaerträge der Region konzentrieren auf drei Bundesstaaten. Dabei handelt es sich um Bahia, Maranhão und Piauí. Diese Bundesstaaten gehören zu der als Matopiba bekannten Region, in der Maranhão, Tocantins, Piauí und Bahia zusammentreffen und die als neues landwirtschaftliches Grenzgebiet bekannt geworden ist. Diese Region hat mit jedem Erntejahr an Bekanntheit gewonnen und ihren Wert unter Beweis gestellt, indem sie Rekorde gebrochen und in Technologie investiert hat. Die beste Prognose für die regionale Ernte kam von den Landwirten in Bahia. Die Ernte im Jahr 2023 wird 7,7 Millionen Tonnen erreichen – der Bundesstaat mit der höchsten Produktivität von 4.020 kg/ha. Den zweiten Platz belegt Maranhão mit fast 4 Millionen Tonnen. Piauí schließlich wird voraussichtlich 3,5 Millionen Tonnen ernten. Trotz des letzten Platzes unter den ersten drei, haben die ländlichen Erzeuger in Piauí die höchsten Wachstumserwartungen. Der Getreideanbau in diesem nordöstlichen Bundesstaat wird im Jahr 2023 voraussichtlich eine um 18 % größere Sojaernte einbringen. Betrachtet man die historischen Daten, so erreichte die Agrarindustrie im Nordosten erst 1997 erstmals eine Produktion von 1,5 Millionen Tonnen des Getreides. Doch erst 2018 übertraf die Region erstmals die indische Produktion und erntete 12 Millionen Tonnen, während die asiatische Ernte bei 11 Millionen Tonnen lag.
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