Die Armutsquote in Argentinien stieg in der ersten Hälfte des Jahres 2023 auf 40,1 % (fast 12 Millionen Menschen). Dies gab die staatliche Statistikbehörde INDEC am Mittwoch bekannt und wies darauf hin, dass der Index in der zweiten Hälfte des Jahres 2022 bei 39,2 % lag (in der ersten Hälfte des Jahres 2022 bei 36,5 %). Die mit rund 46 Millionen Einwohnern an Chile, Bolivien, Paraguay, Brasilien und Uruguay grenzende Republik im Süden Südamerikas ist reich an natürlichen Ressourcen, von Rindern und Mais bis hin zu Erdgas, wird jedoch von einer hohen Inflation, jahrelangen zyklischen Schuldenkrisen und einer historischen Dürre geplagt, die in der letzten Saison wichtige landwirtschaftliche Gebiete heimsuchte. Zudem ist das Land ist mit einer jährlichen Inflation von 124 % konfrontiert, die die Kaufkraft von Millionen von Argentiniern aufzehrt.
Der historischer Platz „Plaza de Mayo“ im Zentrum von Buenos Aires, auf dem sich häufig Menschen versammeln, um zu feiern oder zu protestieren, ist inzwischen zum Schauplatz einer regelmäßigen stillen Nachtwache geworden: eine wachsende Zahl von Menschen in Armut auf der Suche nach einer warmen Mahlzeit. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Wähler der politischen Elite einen Schlag versetzen, indem sie bei den Parlamentswahlen am 22. Oktober einen radikalen Außenseiter unterstützen. Die Krise hat die Mitte-Links-Regierung der Peronisten und ihren Präsidentschaftskandidaten, Wirtschaftsminister Sergio Massa, schwer getroffen, während der Anti-Establishment-Kandidat der Rechten, Javier Milei, in den Umfragen hoch im Kurs steht. Die Konservative Patricia Bullrich bildet das Trio der Spitzenkandidaten vor der Wahl im kommenden Monat.
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