Land für arme Landwirte: Milliardeninvestition in Kolumbien

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Die neuen Besitzer des Landes, das sich über das gesamte vielfältige kolumbianische Terrain erstreckt, sollen ermutigt werden, Reis, Mais, Obst und andere Feldfrüchte anzubauen (Foto: Gerardo Vega)
Datum: 14. Oktober 2023
Uhrzeit: 13:01 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Kolumbiens linksgerichtete Regierung wird 4,25 Milliarden Dollar ausgeben, um etwa 1,5 Millionen Hektar Land für arme Landwirte oder Vertriebene zu kaufen. Dadurch sollen die landwirtschaftliche Produktion gesteigert und die Friedensbemühungen unterstützt werden. Der Plan, der im vergangenen Jahr begann und 2026 mit dem Ausscheiden von Präsident Gustavo Petro aus dem Amt enden soll, ist Teil von Petros ehrgeizigen Bemühungen, den seit sechs Jahrzehnten andauernden Konflikt in Kolumbien zu beenden, der mehr als 450.000 Menschenleben gefordert hat. Der Konflikt, an dem Rebellengruppen, die Regierung, paramilitärische Organisationen und Verbrecherbanden beteiligt sind, begann ursprünglich als Kampf um Landrechte. „Wir haben ein Ziel von 1,5 Millionen Hektar, von denen etwa 150.000 Familien profitieren sollen, 10 Hektar pro Familie“, sagte Gerardo Vega, Leiter der Nationalen Landbehörde, in einem Interview am späten Donnerstag (12.). „Die Kosten für das Land belaufen sich auf etwa 18 Billionen Pesos über vier Jahre“, analysierte er und fügte hinzu, dass bereits 100.000 Hektar vergeben wurden und der Kaufprozess beschleunigt werden soll. Petro hatte ursprünglich versichert, dass seine Regierung 3 Millionen Hektar kaufen würde, aber das offizielle Ziel ist nun um die Hälfte geschrumpft.

Die neuen Besitzer des Landes, das sich über das gesamte vielfältige kolumbianische Terrain erstreckt, sollen ermutigt werden, Reis, Mais, Obst und andere Feldfrüchte anzubauen, so Vega, und die Regierung plant, ihnen Zugang zu anderen Dienstleistungen zu gewähren. Der Erwerb der Grundstücke könne sich nur langsam vollziehen, fügte Vega hinzu, da die Regierung sicherstellen wolle, dass es keine Vertriebenen gebe, die von bewaffneten Gruppen zum Verlassen der Grundstücke gezwungen worden seien. Die kolumbianische Regierung verteilt auch Land, das von Kriminellen und Rebellengruppen beschlagnahmt wurde, und bemüht sich um die Formalisierung der Eigentumsverhältnisse für Landwirte, die das Land seit Generationen ohne formale Urkunden bewirtschaftet haben.

Etwa 1,3 Millionen Hektar seien bereits formalisiert worden, betonte Vega, und die gesamten Umverteilungsbemühungen dürften sich bis zum Ende der Amtszeit von Petro auf etwa 7 Millionen Hektar belaufen. „Land ist ein Synonym für Frieden“, bekräftigte Vega.

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