Argentinien kündigt zweijährige Verlängerung der Vorruhestandsregelung an

Im südamerikanischen Land Argentinien wird der Mechanismus, der den Zugang zur Altersrente ohne Erfüllung der Beitragsjahre oder des Mindestalters ermöglicht, um zwei Jahre verlängert. Dies gab Wirtschaftsminister Sergio Massa am Donnerstag (2.) bekannt. Mit der Verordnung wird die so genannte „Vorruhestandsrente“, für die bei Männern ein Alter von 60 Jahren und bei Frauen ein Alter von 55 Jahren erforderlich ist, um zwei Jahre verlängert. Darüber hinaus müssen 30 Beitragsjahre nachgewiesen werden und die Person muss am 30. Juni arbeitslos gemeldet sein. Das Dekret ermächtigt die Nationale Behörde für Soziale Sicherheit (Anses) und das Sekretariat für Soziale Sicherheit des Arbeitsministeriums, klarstellende und ergänzende Verordnungen zu erlassen, während der Kabinettschef die erforderlichen Haushaltsanpassungen vornehmen wird.

Der Vorruhestand ist mit einer abhängigen oder selbständigen Erwerbstätigkeit sowie mit anderen Sozialplänen oder Sozialversicherungsleistungen unvereinbar. In den letzten Jahren kamen den Erwägungsgründen zufolge „etwa 23.000 Personen“ in den Genuss dieser Leistung, die arbeitslos und nicht alt genug waren, um in den Ruhestand zu gehen, und die genügend Beiträge eingezahlt hatten, aber nicht alt genug waren, um dies zu tun. Von diesen 23.000 Personen fallen 14.000 weiterhin unter das System, während die übrigen nun die traditionelle Rentenleistung erhalten, wenn sie das volle Rentenalter erreichen.

„Obwohl die Arbeitsmarktindikatoren in den letzten 34 Monaten eine nachhaltige Verbesserung bei der Schaffung von Arbeitsplätzen zeigen, sind ältere Arbeitnehmer im Falle einer Entlassung mit größeren Hindernissen beim Wiedereintritt in den Arbeitsmarkt konfrontiert, was ihre Lebensperspektive gefährdet“, heißt es in dem Erlass. Andererseits wird daran erinnert, dass die Arbeitslosigkeit in dieser Bevölkerungsgruppe „zum Zusammenbruch persönlicher und familiärer Projekte führen kann, wenn kein Einkommen vorhanden ist, wobei eine bedeutende Anzahl von Personen identifiziert wird, die kein registriertes Einkommen haben, aber die Beitragsvoraussetzungen erfüllen und fünf Jahre oder weniger vor dem Rentenalter stehen“. Personen, die die Vorruhestandsregelung in Anspruch nehmen, erhalten 80 % der Altersrente, und bei Erreichen des Rentenalters erhalten sie automatisch die volle Leistung.

Was ist die Vorruhestandsregelung?

Es handelt sich um eine Rentenleistung in Höhe von 80 % des Betrags, der der Person zum Zeitpunkt des Erreichens des gesetzlichen Rentenalters zusteht. Wenn dies der Fall ist, wird die Leistung automatisch auf 100 % der Leistung umgestellt.

Wer ist anspruchsberechtigt?

Frauen im Alter von 55 bis 59 Jahren und Männer im Alter von 60 bis 64 Jahren, die 30 Beitragsjahre geleistet haben und am 30. Juni 2023 arbeitslos sind.