Die Mercosur-Länder (Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay) haben ein Abkommen zur Schaffung einer Freihandelszone zwischen dem Wirtschaftsblock und Singapur geschlossen. Das Abkommen – das erste zwischen der südamerikanischen Gruppe und einem südostasiatischen Land – wird es beiden Seiten ermöglichen, die Handelsströme auszuweiten, eine größere Vorhersehbarkeit und bessere Bedingungen für die Ausweitung von Investitionen zu schaffen. Nach Angaben von an den Verhandlungen beteiligten Quellen soll das Abkommen am 7. Dezember auf dem Mercosur-Gipfel in Rio de Janeiro bekannt gegeben werden. Um in Kraft zu treten, muss das Abkommen noch von den Gesetzgebern der beteiligten Länder ratifiziert werden.
Singapur ist über Staatsfonds einer der größten Finanzinvestoren in Brasilien, insbesondere in den Bereichen Abwasserentsorgung und Infrastruktur. Nach Angaben brasilianischer Diplomaten, die von dem Bericht angehört wurden, hat die gewählte Regierung von Javier Milei in Argentinien signalisiert, dass sie nicht die Absicht hat, sich dem Abkommen zu widersetzen. Die von „GloboNews“ befragten Verhandlungsführer betonen, dass dieses Abkommen das starke Engagement des Mercosur und Singapurs für die Vertiefung ihrer Handelsbeziehungen unterstreicht und den Unternehmen neue Möglichkeiten eröffnet.
An den Verhandlungen waren mehr als 100 Unterhändler und Experten aus dem Mercosur und Singapur in verschiedenen technischen Gruppen beteiligt. Allein im Jahr 2021 belief sich der Handel zwischen dem Block und dem südostasiatischen Land auf rund 7 Milliarden Dollar. Zu den wichtigsten Exportgütern des Mercosur gehören Geflügelprodukte, Eisenbahnlegierungen, Schweine- und Rindfleisch sowie Eisenerz. Zu den wichtigsten Importen gehören Insektizide, integrierte Schaltkreise, Medikamente und Schiffe.
Die Plenarsitzung des Bundessenats hat an diesem Dienstag (28.11.) zudem das Protokoll für den Beitritt Boliviens zum Mercosur genehmigt. Der Entwurf des Gesetzesdekrets (PDL) 380/2023 geht nun zur Verkündung an Präsident Luiz Inácio Lula da Silva (PT) und es wird damit gerechnet, dass Bolivien noch in diesem Jahr Mitglied des Wirtschaftsblocks wird.
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