Bundesumweltministerin Steffi Lemke und ihre brasilianische Amtskollegin Marina Silva haben am Montag (4.) mehrere Abkommen am Rande der deutsch-brasilianischen Regierungskonsultationen unterzeichnet. Mit der Absichtserklärung weiteten sie die bisherige gemeinsame Arbeit im Umweltschutz aus und leisten laut BMUV (Bundesministerium für Umwelt- und Verbraucherschutz) „einen wichtigen Beitrag zur übergeordneten Partnerschaft zu einer sozial gerechten ökologischen Transformation“. Wie ein Teil dieser Arbeit aussehen kann, zeigt ein vorgestelltes Projekt, das die Umweltverschmutzung durch Quecksilber im Amazonasgebiet als Folge von illegalem Goldabbau gerichtsverwertbar aufarbeiten möchte. Heike Vesper, Vorständin für Transformation & Politik beim WWF Deutschland, war zum Gespräch der beiden Umweltministerinnen geladen und hob die immense Wichtigkeit der Arbeit gegen illegalen Goldabbau mit Quecksilber hervor:
„Quecksilber ist in seiner Toxizität weltweit an dritter Stelle gelistet. Das alleine macht deutlich, wie gefährlich für Mensch und Umwelt Quecksilber ist. Der Einsatz dieses Giftes ist ein Verbrechen gegen die Umwelt, aber auch gegen Menschen, die mit dem illegalen Goldabbau gar nichts zu tun haben. Fast 40 Millionen Menschen sind inzwischen direkt oder indirekt im Amazonasbecken von der Verschmutzung durch Quecksilber betroffen, entweder über das Wasser oder über die Luft oder auch über verseuchte Speisefische, die die Hauptproteinquelle für Menschen aus dem Amazonasbecken sind. Mit dem nun verkündeten Projekt, das wir als WWF gemeinsam mit Partnern vor Ort umsetzen, schaffen wir eine Methodik zur Datenerhebung, die dann gerichtsverwertbar zur Verfolgung von illegalen Invasoren und Quecksilberhändlern genutzt werden kann. Darüber hinaus wird die behördliche Zusammenarbeit gefördert und betroffene Interessengruppen stetig informiert. Es ist ein Meilenstein in der Erhebung von Daten zur Umweltverschmutzung durch Quecksilber im illegalen Goldabbau.“
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