Die EFTA-Staaten (Schweiz, Island, Liechtenstein, Norwegen) und Chile haben am 19. Januar 2024 in Santiago de Chile die Modernisierungsverhandlungen des Freihandelsabkommens abgeschlossen. Damit setzt die Schweiz ihre erfolgreiche Freihandelspolitik fort und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft. Das Freihandelsabkommen (FHA) zwischen den EFTA-Staaten und Chile ist seit 2004 in Kraft. Im Vergleich zu jüngeren FHA der Schweiz wies es einige Lücken auf. Um diese zu schließen, hatten Chile und die EFTA-Staaten 2019 Verhandlungen zur Modernisierung des Abkommens aufgenommen, welche nun erfolgreich abgeschlossen werden konnten. Mit der Modernisierung entspricht das Abkommen nun weitgehend den neueren mit Drittstaaten abgeschlossenen FHA der EFTA. Es eröffnet einen breiteren Marktzugang und verbessert die rechtlichen Rahmenbedingungen und die Planbarkeit für die Wirtschaftsakteure weiter.
Durch die Modernisierung des Abkommens werden künftig beinahe alle Schweizer Exporte nach Chile zollbefreit (99.99%). Zudem wird das Abkommen unter anderem um Bestimmungen über Handel und nachhaltige Entwicklung, Finanzdienstleistungen, KMUs sowie elektronischen Handel ergänzt. Weiter garantiert es neu den Schutz von wichtigen Schweizerischen geographischen Angaben (GIs). Daneben deckt es neu alle Rechte des geistigen Eigentums und deren Durchsetzung ab.
Chile ist ein wichtiger Handelspartner der Schweiz in Lateinamerika. Seit dem Inkrafttreten des Freihandelsabkommens ist der bilaterale Güterhandel stetig gewachsen und erreichte 2022 ein Volumen von 1.2 Mia. Franken. Auch der Dienstleistungshandel ist über die Jahre gewachsen und umfasste 2022 rund 500 Mio. Franken. Zudem verzeichneten auch die Schweizer Investitionen in Chile ein Wachstum. Der Schweizer Privatsektor ist in Chile in diversen Sektoren präsent und beschäftigt ca. 18’000 Personen. In den nächsten Wochen werden die Texte juristisch bereinigt. Die Unterzeichnung des Abkommens ist anlässlich der EFTA-Ministerkonferenz mit Bundesrat Guy Parmelin, Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF, in Genf im Juni geplant.
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