Überschattet von einem brutalen Krieg mit insgesamt fünf Drogenkartellen finden am heutigen Sonntag in 14 der 31 mexikanischen Bundesstaaten Parlamentswahlen statt. Zudem werden in 12 Bundesstaaten die Gouverneure neu bestimmt. Bereits am Morgen wurden vier Männer getötet und an verschiedenen Fahrzeug-Brücken in der Stadt Chihuahua, im Norden Mexikos, aufgehängt.
In einem ungewöhnlich blutigen Wahlkampf waren in fünf Gemeinden mehrere Kandidaten für das Bürgermeisteramt ermordet worden. In Dutzenden weiteren zogen Politiker ihre Bewerbungen zurück, nachdem sie Todesdrohungen erhalten hatten oder Angehörige umgebracht wurden. Jüngstes Opfer der Gewaltspirale war der Kandidat für das Amt des Gouverneurs im Bundesstaat Tamaulipas, Rodolfo Torre. Der Politiker der PRI-Partei starb samt vier Leibwächter in einem Kugelhagel, der die eindeutige Handschrift der mexikanischen Mafia trug. Offiziell hat sich jedoch niemand zu dem Anschlag bekannt. In den vergangenen Tagen waren zudem zwei Bürgermeister regelrecht hingerichtet worden.
Präsident Felipe Calderón sprach von Attentaten auf die Demokratie. Das Staatsoberhaupt hatte zudem alle politischen, sozialen und wirtschaftlichen Sektoren des Landes aufgerufen, gemeinsam ein Zeichen gegen die stetig zunehmenden Gewalt und das organisierte Verbrechen setzen. Laut einer von der Regierung veröffentlichen Schreiben sollen die verschiedenen Gruppen mit “konkreten Aktionen” der Gewalt begegnen.
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