Am 12. April wird der Deutsch-Kubaner Luis Frómeta Compte 1.000 Tage unschuldig in Haft sein, berichtet die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM). Er wurde zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt, weil er im Jahr 2021 die landesweiten Demonstrationen mit seinem Smartphone für private Zwecke gefilmt hatte. Erst vor wenigen Wochen wiederholten sich die Protestszenen: Tausende Menschen demonstrierten am 17. März gegen die Unterdrückung sowie gegen die Energie- und Wirtschaftskrise im Land. Aktuell gibt es über 1.000 politische Gefangene auf Kuba. Anlässlich des 1.000 Hafttages von Luis Frómeta Compte fordert die IGFM, die mit einer Sektion auf Kuba vertreten ist, mit einer Social Media-Aktion die sofortige Freilassung des Dresdners.
„Kubas Regime verübt seit Jahrzehnten schlimmste Menschenrechtsverletzungen, vor denen die Welt die Augen nicht verschließen darf. Luis Frómeta Compte ist ein unbescholtener deutscher Staatsbürger, der zur falschen Zeit am falschen Ort war und seit 1.000 Tagen unschuldig auf Kuba inhaftiert ist“, erklärt Edgar Lamm, Vorsitzender der IGFM. Er verweist darauf, dass der Dresdener Bundestagsabgeordnete Lars Rohwer die politische Patenschaft für den Deutsch-Kubaner übernommen hat.
Schwere Misshandlungen im Gefängnis
Luis Frómeta Compte war Ende November 2023 von Mitgefangenen schwer misshandelt worden. Sie verprügelten ihn und versuchten, ihm die Nase abzuschneiden. Wie seine in Dresden lebende Tochter Janie Frómeta erklärt, habe er in den eineinhalb Monaten auf der „Krankenstation“ des Gefängnisses nur das Nötigste an medizinischer Versorgung erhalten. Auch musste er seine eigenen Schmerztabletten nehmen sowie das Verbandsmaterial, das er von der deutschen Botschaft erhalten habe. Inzwischen hat er sich von der Attacke erholt, klagt aber über starke Armschmerzen. „Es sind nun schon 1.000 Tage, die unser Papa unschuldig in Haft sitzt und seiner Freiheit beraubt wird,“ beklagt Tochter Janie Frómeta.
Schwager sagt für Luis aus und wird auch verurteilt
Außerdem wurde der Schwager von Luis Frómeta Compte, Aldo Delgado Romero, wegen des „politischen Verbrechens der Volksverhetzung“ angeklagt. Er hatte sich im Schauprozess gegen seinen Schwager für dessen Freilassung ausgesprochen und war deshalb zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden. Er ist seit Januar 2024 im Gefängnis „La Lima“ in Havanna inhaftiert und muss Zwangsarbeit verrichten. Vom 8. bis 10. März durfte er übers Wochenende nach Hause zu seiner Familie, wie die IGFM erfahren hat.
Social Media Aktion – 1.000 Bilder zum 1.000 Haft-Tag
Die IGFM fordert die sofortige Freilassung von Luis Frómeta Compte und dessen Schwager Aldo Delgado Romero sowie aller politischen Gefangenen auf Kuba. Die in Frankfurt ansässige Menschenrechtsorganisation ruft zusammen mit Luis‘ Töchtern zu einer Kampagne in den sozialen Medien wie Instagram und X (Twitter) auf. Mit dem Hashtag #FreeLuis kann sich jede an seiner Freilassung interessierte Person mit der konkreten Forderung für Luis‘ Freilassung online einbringen.
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