Im historischen Heiligtum von Machu Picchu wurde eine neue Schmetterlingsart entdeckt. Das Weltwunder in Peru ist nicht nur ein Bauwerk der Inka, sondern auch ein Epizentrum der Artenvielfalt, das die wissenschaftliche Gemeinschaft mehr als einmal überrascht hat. Die Expedition stand unter der Leitung von Juan Grados, einem Forscher am Naturhistorischen Museum der Universidad Nacional Mayor de San Marcos, und wurde im Rahmen einer Studie über die nachtaktiven Lepidoptera – die zweitgrößte Insektenordnung in diesem Gebiet – durchgeführt. Die neue Schmetterlingsart mit dem wissenschaftlichen Namen Ochrodota camposorum Grados gehört zur Gattung Ochrodota Hampson, die für ihre meist nachtaktiven Mitglieder bekannt ist. Das Insekt zeichnet sich durch eine Besonderheit in seinem Erscheinungsbild aus: Auf der Rückseite der Vorderflügel hebt sich in der Mitte ein cremefarbener Fleck ab, während die Hinterflügel an ihrem äußeren Rand einen breiten braunen Streifen mit verstreuten cremefarbenen Punkten aufweisen, ein Muster, das ihn von seinen Artgenossen unterscheidet.
Die Entdeckung dieses Schmetterlings ist das Ergebnis der akribischen Feldarbeit von Grados und seinem Team, die die Flugmuster und bevorzugten Lebensräume der Falter im Schutzgebiet untersuchten. Sie setzten Lichtfallen und Fang- und Freilassungsmethoden ein, identifizierten nicht nur die neuen Arten, sondern dokumentierten auch das Verhalten und die Verbreitung anderer Arten in der Region. Nach Angaben des Nationalen Dienstes für Naturschutzgebiete (Sernanp) zeichnete sich die Expedition dadurch aus, dass sie sich während des gesamten Forschungsprozesses auf die Erhaltung der natürlichen Umwelt konzentrierte.
Die Entdeckung von Ochrodota camposorum erweitert nicht nur die biologische Vielfalt Perus um eine neue Art, sondern liefert auch Daten für künftige Forschungs- und Schutzstrategien in Machu Picchu. Laut Sernanp ist dies die 365. Schmetterlingsart, die in dem Schutzgebiet entdeckt wurde. Damit ist Machu Picchu einer der drei wichtigsten Forschungsstandorte für Schmetterlinge innerhalb des nationalen Systems der staatlich geschützten Naturgebiete. Andererseits hilft diese Art von Studie auch zu verstehen, wie sich menschliche Aktivitäten und der Klimawandel auf die Arten und ihre Lebensräume auswirken könnten. Schmetterlinge der Gattung Ochrodota leben in tropischen und subtropischen Regionen Mittel- und Südamerikas. Bisher wurden drei Schmetterlingsarten der Gattung Ochrodota in Peru nachgewiesen.
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