Die berühmteste Künstlerin Lateinamerikas, Frida Kahlo, hätte am 06. Juli ihren 103. Geburtstag gefeiert. Sie zählt zu den bedeutendsten Vertreterinnen einer volkstümlichen Entfaltung des Surrealismus, wobei ihr Werk bisweilen Elemente der Neuen Sachlichkeit zeigte.
Frida Kahlo de Rivera wurde im „Blauen Haus“ in Coyoacán geboren und auf den Namen Magdalena Carmen Frieda Kahlo y Calderón getauft. Ihr Vater, Carl Wilhelm Kahlo, entstammte einer bürgerlichen Familie aus Pforzheim. Ihre Großmutter väterlicherseits starb bei der Geburt des zweiten Kindes, und der Großvater heiratete erneut. Da Carl Wilhelm sich mit seiner Stiefmutter nicht verstand, wanderte er im Jahre 1890 als 18-Jähriger nach Mexiko aus. Er ließ sich in Mexiko-Stadt als Fotograf nieder und heiratete die Mexikanerin María Cárdena. Nach vier Jahren ließ er sich einbürgern und hieß fortan Guillermo Kahlo (Guillermo ist spanisch für Wilhelm). 1897 starb María jedoch, und 1898 gründete er mit der Fotografentochter Matilde Calderón y González aus Oaxaca seine zweite Familie. Kurz darauf erhielt Guillermo Kahlo seinen ersten Fotoauftrag und betätigte sich fortan als Fotokünstler.
Ein Busunglück mit achtzehn Jahren veränderte schlagartig ihr Leben. Die Folge der zahllosen Brüche und schwersten Unterleibsverletzungen waren mehr als 30 Operationen in 29 Jahren, die Kahlo zum Teil nur mit Alkohol oder anderen Drogen ertrug. Um zu überleben, malte sich Kahlo ihre seelischen Verletzungen von der Seele. Tief verwurzelt in der indianischen Mythologie ihrer Heimat, benutzte sie eine symbolhafte, oft surreale Bildsprache. Ihre Bedeutung als Künstlerin gewann Frida Kahlo in der Aufarbeitung ihres Leidens in ihren Bildern – insbesondere ihrer chronischen Krankheit, aber auch ihrer Eheprobleme. Von ihren 143 Bildern sind 55 Selbstbildnisse. Am 13. Juli 1954, sechs Tage nach ihrem 47. Geburtstag, starb sie.
Ich hoffe, froh zu sterben, und ich hoffe, niemals wiederzukommen.
Tagebucheintragung kurz vor Frida Kahlos Tod
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