Tausende Menschen wurden am gestrigen Dienstag in einem Dorf im Norden Mexikos evakuiert. Die starken Regenfälle, verursacht durch Hurrikan Alex, überschritten die maximale Speicherkapazität mehrerer Stauseen, wodurch die Staumauern zu bersten drohen.
Rund 18.000 Bewohner von Ciudad Anahuac, im nördlichen Bundesstaat Nuevo León, wurden laut Bürgermeister Santos Garza evakuiert und in Notunterkünften in den umliegenden Gemeinden einquartiert. Der Venustiano Carranza Staudamm, im benachbarten Bundesstaat Coahuila, circa 70 Kilometer von Ciudad Anahuac, hatte durch die starken Regenfälle von Hurrikan Alex seine maximale Speicherkapazität überschritten. Nach Angaben von Garza wurden 12 Schleusen der Talsperre geöffnet, die 17 restlichen blieben wegen elektrischer Störungen geschlossen.
Die Speicherkapazität der Talsperre liegt bei ca. 1.320 Millionen Kubikmeter. Bereits bei Tagesanbruch lag der Pegel bei 1.373 Millionen Kubikmeter. „Es ist eine sehr kritische Situation“, teilte Garza mit. Im benachbarten Bundesstaat Coahuila wurden ebenfalls mehr als 2.500 Menschen aus ihren Gemeinden in der Nähe von Flüssen evakuiert.
Nach vorlaufigen Schätzungen verursachte Alex in Monterrey, etwa 900 Meilen nordöstlich von Mexico City, mindestens 10.000 Millionen Pesos (ca. US $ 764.000.000) an Schäden. Die Metropolregion von Monterrey mit ihren 3,8 Millionen Einwohnern und Gemeinden wurde von Hurrikan Alex regelrecht “geflutet”, berichtete Rodrigo Medina, Gouverneur von Nuevo Leon. Bisher wurden 7.000 Menschen evakuiert, 230.000 hatten kein Wasser und 140.000 keinen Strom. Mehr als eine Million Schüler in Grundschulen und weiterführenden Klassen konnten nicht am Schulunterricht teilnehmen. Mehr als 60 Brücken wurden beschädigt, vier sind total zerstört. Die Niederschlagsmenge an einem Tag betrug 400 mm im Vergleich zu 300 Millimeter durch Hurrikan Gilbert. Laut Angaben des Zivilschutzes tötete ”Alex” mindestens sieben Menschen in Nuevo Leon.
Inzwischen nähert sich ein neues Tiefdruckgebiet mit starken Winden dem südöstlichen Golf von Mexiko. Nach Angaben des Nationalen Hurrikan Zentrums in Miami könnte sich daraus in den nächsten Tagen ein neuerlicher Hurrikan entwickeln, der Teile der Karibik, unter anderem Haiti, Kuba und die Dominikanische Republik bedroht.
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