Knapp sechs Monate nach dem verheerenden Erdbeben, welches Haiti, den Nachbarstaat der Dominikanischen Republik weitgehend zerstörte, ist immer noch nicht genug Hilfe für den verarmten Karibikstaat eingetroffen. Laut dem Generalsekretär der Vereinten Nationen, Ban Ki Moon, haben viele Staaten ihre Zusagen für Hilfe nicht eingehalten.
Nach Angaben von Ban Ki Moon wurden bisher nur knapp 60% der zugesagten humanitären Hilfe eingehalten. Moon forderte, dass die Spender genannt werden sollen, um sie so für ihre nicht eingehaltenen Versprechen zu Rechenschaft zu ziehen. „Ich fordere, dass diese Spender zur Rechenschaft gezogen werden. Sie verpflichteten sich eine bestimmte Menge an Geld zu geben, und haben ihre Zusagen nicht eingehalten“, so Ban.
Das Erdbeben vom 12. Januar zerstörte die Hauptstadt von Haiti, etwa 300.000 Menschen wurden nach Angaben der haitianischen Regierung getötet. Viele Staaten versprachen Hilfe in Milliardenhöhe, die bisher allerdings nur spärlich ankommt. Moon wird sich nun mit dem ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton treffen, um über die Notwendigkeit einer beschleunigten Hilfe für Haiti zu reden. Clinton wurde von den Vereinten Nationen zum Sondergesandten für Haiti ernannt.