Südamerika spielt eine führende Rolle im Kampf gegen den Welthunger. Hoch entwickelte Sozialschutz- und Einkommenstransferprogramme haben die Länder in eine herausragende Position gebracht, so der Chefökonom der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), der Peruaner Maximo Torero. „Die Pandemie hat uns in Bezug auf den Hunger um 15 Jahre zurückgeworfen. Das sind 15 Jahre des Rückschritts und der Armut. Was haben wir gelernt? Wir haben gelernt, dass Regionen wie Südamerika Einkommenstransfers und Sozialprogramme hatten, die ihnen geholfen haben, sich schneller zu erholen, und deshalb ist es dieser Region der Welt gelungen, die Zahl der Hungernden innerhalb von zwei Jahren um 5,4 Millionen [Menschen] zu reduzieren“, betonte er. Für Torero tragen bedingte Geldtransfers – wie im Falle Brasiliens – zur Verbesserung des Humankapitals sowie der Bildung und Gesundheit der Kinder bei. Darüber hinaus sei Südamerika eine konfliktfreie Region, die beschlossen habe, mehr in die Agrar- und Ernährungssysteme zu investieren.
Seiner Meinung nach hat die Vorreiterrolle von Ländern wie Brasilien bei der Entwicklung von Sozialprogrammen Ergebnisse gezeigt. „Lateinamerika hat einen Vorteil gegenüber anderen Kontinenten, weil es über ein hoch entwickeltes Sozialschutzsystem verfügt. Es begann vor vielen Jahren mit Brasilien und Mexiko und wurde im Laufe der Zeit immer weiter verbessert“, erklärtee Torero in einem Interview. Ein am Mittwoch (24.) veröffentlichter FAO-Bericht weist darauf hin, dass im Jahr 2023 einer von elf Menschen auf der Welt Hunger hatte. In Brasilien sank die schwere Ernährungsunsicherheit von 8,5 Prozent im Triennium 2020-2022 auf 6,6 Prozent im Zeitraum 2021-2023, was einem Rückgang von 18,3 Millionen auf 14,3 Millionen Brasilianer in diesem Grad der Ernährungsunsicherheit entspricht.
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