Fossile Weintraubenkerne in Südamerika: Weinkonsum auf das Aussterben der Dinosaurier zurückzuführen

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Lithouva ist die älteste fossile Traube der westlichen Hemisphäre. Foto: Fabiany Herrera/Pollyanna Von Knorring
Datum: 31. Juli 2024
Uhrzeit: 13:26 Uhr
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Autor: Redaktion
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Eine neue Entdeckung hat eine unerwartete Verbindung zwischen dem Aussterben der Dinosaurier und dem Ursprung eines der beliebtesten Getränke der Menschheit aufgezeigt: Wein. Die Entdeckung, die in der Zeitschrift Nature Plants veröffentlicht wurde, legt nahe, dass das Verschwinden der großen Reptilien das Gedeihen und die Diversifizierung der Weintrauben in den tropischen Wäldern Südamerikas ermöglichte. Diese Entdeckung erweitert nicht nur unser Wissen über die Entwicklung der Weintraube, sondern weist Südamerika auch als einen Schlüsselpunkt in der Geschichte dieser Frucht aus. Ein Team von Wissenschaftlern hat eine bedeutende paläobotanische Entdeckung gemacht: versteinerte Traubenkerne, die zwischen 19 und 60 Millionen Jahre alt sind und an verschiedenen Orten in Kolumbien, Peru und Panama gefunden wurden. Darunter befindet sich ein Exemplar, das den ältesten fossilen Nachweis einer Pflanze aus der Familie der Weintrauben in diesem Teil der Welt darstellt.

Diese Entdeckung bestätigt, dass die Ausbreitung der Weintrauben auf der ganzen Welt nach dem Massenaussterben der Dinosaurier begann. Fabiany Herrera, Paläobotaniker am Negaunee Comprehensive Research Center des Field Museum in Chicago und Hauptautor der Studie, sagte: „Die Entdeckung ist wichtig, weil sie zeigt, dass die Trauben erst nach dem Aussterben der Dinosaurier begannen, sich auf der ganzen Welt zu verbreiten. Die Forscher vermuten, dass das Fehlen großer Pflanzenfresser wie der Dinosaurier dazu führte, dass die tropischen Wälder dichter und komplexer wurden. Diese neue Umgebung bot ideale Bedingungen für die Entwicklung und Diversifizierung von Kletterpflanzen, wie z. B. Weintrauben. Außerdem trug das Auftreten neuer Vogel- und Säugetierarten dazu bei, dass sich die Traubenkerne über verschiedene Regionen hinweg verbreiteten. „Es handelt sich um die ältesten Trauben, die in diesem Teil der Welt gefunden wurden“, fügte Herrera hinzu, der die Bedeutung dieser Studie auch wegen dieser letzten Information hervorhob, denn die Frage, wie die Trauben nach Südamerika kamen, war für die Wissenschaftler immer ein Rätsel.

Das Auffinden von Traubenfossilien in Südamerika war eine mühsame Aufgabe. Obwohl es auf der ganzen Welt zahlreiche Fossilien von Weintrauben gibt, war die Suche nach Exemplaren auf diesem Kontinent wie die Suche nach einer Nadel im Heuhaufen. Die Beharrlichkeit von Herrera und seinem Team zahlte sich jedoch aus, als sie 2022 in den kolumbianischen Anden ein 60 Millionen Jahre altes Traubenfossil entdeckten. Dieser Fund bestätigte nicht nur das Vorkommen von Weintrauben in Südamerika, sondern machte ihn auch zu einem der ältesten Weintraubenfossilien der Welt.

Warum überdauern die Samen die Zeit?

Da die Samen härter sind, können sie eher versteinern als die fleischigen Teile der Früchte. Die ältesten Fossilien von Traubenkernen wurden in Indien gefunden und sind 66 Millionen Jahre alt, was mit dem Asteroideneinschlag zusammenfällt, der das Massenaussterben auslöste. Dieses katastrophale Ereignis veränderte die terrestrischen Ökosysteme drastisch und begünstigte die Ausbreitung bestimmter Arten, während andere verschwanden.

Ein Vermächtnis für die Wissenschaft

Die Forscher haben eine der neuen fossilen Traubenarten Lithouva susmanii nach dem Paläobotaniker Arthur T. Susman benannt, der einen wichtigen Beitrag zur Erforschung fossiler Trauben geleistet hat. Die Untersuchung dieser fossilen Samen gibt nicht nur Aufschluss über die Evolutionsgeschichte der Weintrauben, sondern ermöglicht auch einen Blick in die Vergangenheit und ein besseres Verständnis dafür, wie sich terrestrische Ökosysteme nach einer globalen Katastrophe erholten.

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