Chile ist im In- und Ausland zu einem Vorreiter im Meeresschutz geworden

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Auf der ganzen Welt untersuchen Forscher diese Wanderungen, um das Verhalten und die Ökologie der Wale besser zu verstehen (Foto: Ministério do Turismo)
Datum: 20. August 2024
Uhrzeit: 16:01 Uhr
Ressorts: Chile, Natur & Umwelt
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Autor: Redaktion
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Chile hat in den letzten Jahren großes Engagement für den Schutz seiner Meere gezeigt. Das Nachbarland von Peru, Bolivien und Argentinien hat seine Meeresschutzgebiete zwischen 2010 und 2020 auf 43 % seiner Meeresoberfläche verdreifacht und im Januar als eines der ersten Länder den UN-Hochseevertrag ratifiziert. Für den Umweltschützer Maximiliano Bello ist diese Führungsrolle Teil eines bedeutenden Wandels in der chilenischen Gesellschaft, hin zu einer viel größeren Wertschätzung des Ozeans. Bello beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit Meeresfragen und ist derzeit politischer Berater für Mission Blue, eine Nichtregierungsorganisation, die sich für den Schutz des Meeres einsetzt.

Bello spricht von einer veränderten Wahrnehmung des Meeres in Chile, die bevorstehenden Herausforderungen und die Rolle Lateinamerikas beim Schutz der Ozeane. „Seit ich angefangen habe, mich mit diesen Themen zu befassen, hat es einen radikalen Wandel gegeben. Vor zwanzig Jahren hatten die Menschen in Chile keine Ahnung, dass es Haie oder Wale gibt. Es herrschte viel Unwissenheit, was zum Teil an der Trennung zwischen Land und Meer in unserem Bewusstsein lag. Das hat sich geändert, vor allem bei jungen Menschen. Sie sind auf dem Laufenden über die Wunder des Ozeans“. Auch auf politischer Ebene hat es einen starken Wandel gegeben, nicht nur in Chile. Bis zur COP25 [im Jahr 2019] war der Ozean nicht Teil der Diskussionen über den Klimawandel. Jetzt gibt es ein konstantes Interesse an der globalen Ozeanpolitik, zum Beispiel durch die Ausweitung von Meeresschutzgebieten oder die jüngsten internationalen Abkommen über die Ozeane.

Im Februar gab es in Chile eine Umfrage, bei der die Einwohner gefragt wurden, was sie stolz macht, Chilenen zu sein, und Meeresschutzgebiete waren eines der wichtigsten Themen. In den 1980er Jahren gab es ein Erwachen, die Umwelt nicht länger dem Fortschritt zu opfern, sondern das Erbe zu schützen. Dies geschah, als Investitionsprojekte für die Forstwirtschaft diskutiert wurden und die Auswirkungen bestimmter Industrien, wie z. B. der Kohleindustrie, auf die Gemeinden des Landes diskutiert wurden. Heute steht die Umweltfrage im Mittelpunkt der politischen, sozialen und wirtschaftlichen Diskussionen und der Staat im Südwesten Südamerikas ist führend in den Diskussionen über das Moratorium für den Tiefseebergbau und den Schutz der Hochsee und der Antarktis.

Die Länder des globalen Südens verfügen über die Ressourcen, aber waren nicht in der Lage, die damit verbundene Macht zu verstehen oder anzuerkennen. Auf Seiten der Industrieländer war die Sichtweise der Verhandlungen immer auf ihre Interessen ausgerichtet. Ein Großteil der Vielfalt des Planeten befindet sich in den Entwicklungsländern. Es gibt einen gigantischen Reichtum, der die Antwort auf die Umweltkrise ist, die wir erleben. Die Meerespolitik ist eng mit der Weltpolitik verwoben. Das sieht man an den Diskussionen über die Antarktis und die Hohe See. Politische und wirtschaftliche Spannungen spiegeln sich zunehmend in den Ozeanen wider. Wir sind auf dem Weg zu 10 Milliarden Menschen auf der Erde, aber die Ressourcen, über die wir verfügen, bleiben dieselben. Der Druck auf diese Ressourcen wird zunehmen, und der Ozean wird als letzte Grenze angesehen. Wir müssen den Ozean schützen, bevor es zu spät ist.

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