Venezuela: KI-Moderatoren schützen Reporter vor rigoroser Unterdrückung

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El Pana und seine Kollegin „La Chama“ oder „Das Mädchen“ wurden mit Hilfe künstlicher Intelligenz erzeugt, obwohl sie realistisch aussehen, klingen und sich bewegen (Foto: Red internacional de periodistas)
Datum: 03. September 2024
Uhrzeit: 13:14 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Einer der neuesten Nachrichtensprecher Venezuelas sitzt auf einem Hocker, bekleidet mit Flanellhemd und Chinohose, während er die Schlagzeilen des Tages verkündet. Er nennt sich „El Pana“, venezolanischer Slang für „Freund“ und ist nicht echt. El Pana und seine Kollegin „La Chama“ oder „Das Mädchen“ wurden mit Hilfe künstlicher Intelligenz erzeugt, obwohl sie realistisch aussehen, klingen und sich bewegen. Sie wurden im Rahmen einer Initiative mit dem Namen „Operación Retuit“ von der in Kolumbien ansässigen Organisation Connectas unter der Leitung des Direktors Carlos Huertas geschaffen, um Nachrichten von einem Dutzend unabhängiger Medien in Venezuela zu veröffentlichen und dabei die Reporter zu schützen, da das kriminelle und menschenverachtende Maduro-Regime ein hartes Vorgehen gegen Journalisten und Demonstranten eingeleitet hat.

„Wir haben uns entschieden, künstliche Intelligenz einzusetzen, um das ‚Gesicht‘ der Informationen zu sein, die wir veröffentlichen“, sagte Huertas in einem Interview, “denn unsere Kollegen, die immer noch ihrer Arbeit nachgehen, sind einem viel größeren Risiko ausgesetzt.“ Nach Angaben von Reporter ohne Grenzen wurden seit Mitte Juni mindestens 10 Journalisten verhaftet, und acht von ihnen sind nach wie vor inhaftiert, unter anderem wegen Terrorismus. „Hier ist der Einsatz von künstlicher Intelligenz… fast wie eine Mischung aus Technologie und Journalismus“, so Huertas und erklärte, dass das Projekt darauf abziele, ‚die Verfolgung und zunehmende Repression‘ durch das Regime zu umgehen, da es niemanden gebe, der verhaftet werden könne.

Die Opposition des Landes und Menschenrechtsgruppen haben erklärt, dass die jüngsten Verhaftungen von Demonstranten, Oppositionellen und Journalisten Teil eines harten Vorgehens des Regimes seien, um den manchmal gewalttätigen, monatelangen Wahlkampf zu beruhigen. Die Proteste seit der Wahl haben zu mindestens 27 Toten und 2.400 Verhaftungen geführt, und die Verhaftungen von Oppositionellen und Demonstranten wurden im Rahmen der „Operación Tun Tun“ des Regimes fortgesetzt. Maduro und seine Vasallen haben die Demonstranten als Faschisten bezeichnet und behauptet, sie würden auf Geheiß von Ländern wie den Vereinigten Staaten Hass schüren, was Washington jedoch bestreitet.

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