Die Behörden in Guinea-Bissau haben nach eigenen Angaben 2,63 Tonnen Kokain beschlagnahmt, die in einem Flugzeug auf dem internationalen Flughafen der Hauptstadt gefunden wurden. Das Flugzeug soll aus Venezuela gekommen sein, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf eine Erklärung der Polizei. Am Samstag waren mindestens 78 Ballen Kokain entdeckt worden, was lokalen Berichten zufolge die größte Beschlagnahmung von Drogen in der Geschichte des Landes darstellt. Das westafrikanische Land ist als wichtiger Umschlagplatz für den weltweiten Drogenhandel bekannt. Dies hat die UNO dazu veranlasst, Guinea-Bissau als „Drogenstaat“ zu bezeichnen.
Eine lokale Zeitung berichtet, dass das Flugzeug in Mexiko registriert war. Alle fünf Besatzungsmitglieder, einschließlich des Piloten, wurden festgenommen. Unter den Festgenommenen befinden sich zwei Personen aus Mexiko und jeweils ein Mann aus Kolumbien, Ecuador und Brasilien. Nach Angaben der Behörden erfolgte die Beschlagnahmung, die als „Operation Landing“ bezeichnet wurde, in enger Zusammenarbeit mit der US-amerikanischen Drogenbekämpfungsbehörde und dem Maritime Analysis and Operations Centre-Narcotics, einer europäischen Organisation. Einem lokalen Bericht zufolge arbeitet die Polizei daran, das gesamte Netzwerk zu zerschlagen, das in diesen Drogenhandel verwickelt ist.
Die Behörden in Bissau versuchen seit Jahren zu verhindern, dass das Land als Umschlagplatz für Drogen genutzt wird, die für Europa bestimmt sind. Seit der Unabhängigkeit von Portugal im Jahr 1974 hat das Land neun Putsche erlebt, was zu schwachen staatlichen Institutionen geführt hat. Manche sagen, dies habe Guinea-Bissau zu einem fruchtbaren Boden für Drogenbarone gemacht. Anfang 2024 wurde der Sohn des Ex-Präsidenten von Guinea-Bissau von einem US-Gericht zu mehr als sechs Jahren Gefängnis verurteilt, weil er einen internationalen Heroinhandelsring geleitet hatte.
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