Die Wasserknappheit auf Kuba führt zunehmend zu Unmut, auch in der Hauptstadt Havanna, da die Probleme für Hunderttausende von Einwohnern, die bereits durch Engpässe bei Lebensmitteln, Treibstoff und Strom in Mitleidenschaft gezogen wurden, immer größer werden. Mehr als 600.000 Menschen – mehr als jeder zwanzigste Einwohner der Karibikinsel mit ihren 10 Millionen Einwohnern – leiden unter Problemen bei der Wasserversorgung. Havanna ist am stärksten von der Wasserknappheit betroffen, doch in den meisten der größten Städte des Landes sind nach Angaben der Regierung mehr als 30.000 Kunden ohne Wasser.
Die Behörden machen die marode Infrastruktur und den anhaltenden Treibstoffmangel für die wachsenden Probleme verantwortlich – Symptome einer schwelenden Wirtschaftskrise, die das Wachstum hemmt und das kommunistisch geführte Land fast in den Bankrott getrieben hat.
Hausgemachtes Problem lässt sich nicht so schnell lösen
Ersatzteile für veraltete Wasserinfrastrukturen wie Rohre und Pumpen sind Mangelware, so die Behörden. Ohne Treibstoff und angemessene Transportmittel ist selbst die Wasserversorgung durch Zisternenwagen nur eingeschränkt möglich und permanente Stromausfälle machen die Sache nur noch schlimmer. In einigen Gebieten kam es zu vereinzelten Protesten, da die Geduld der von der wachsenden Liste an Problemen und Engpässen überwältigten Bewohner in der immer noch glühenden Hitze des tropischen Sommers am Ende ist.
Die Wirtschaft Kubas wurde durch eine Kombination von Faktoren, darunter die COVID-19-Pandemie, verschärfte US-Sanktionen und ein staatlich dominiertes Geschäftsmodell, das von Bürokratie, Misswirtschaft und Korruption geprägt ist, stark in Mitleidenschaft gezogen. Die soziale und wirtschaftliche Krise wird weithin als eine der schlimmsten seit der Revolution von Fidel Castro im Jahr 1959 angesehen und hat in den letzten zwei Jahren zu einer rekordverdächtigen Auswanderungswelle kubanischer Migranten geführt.
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