Bei der Explosion eines Tankwagens in Miragoane im westhaitianischen Departement Nippes sind am Samstag (14.) mindestens 24 Menschen verbrannt und mehr als 40 verletzt worden. Es wird erwartet, dass die Zahl der Todesopfer in den kommenden Stunden noch steigen wird, da ein Feuer ausgebrochen ist, als der Kraftstofftank des Tankwagens beim Zusammenstoß mit einem auf der Straße liegen gebliebenen Fahrzeug einen Riss bekam. Zeugenaussagen zufolge bemerkten die Menschen in der Gegend den Unfall und liefen auf den Tankwagen zu, um Kraftstoff zu holen, obwohl der Fahrer sie gewarnt hatte, nicht zu nahe heranzukommen. In diesem Moment explodierte der Tankwagen. Etwa 20 Autos und Motorräder verbrannten bei dem Vorfall, der die örtliche Bevölkerung unter Schock setzte.
Die Verletzten wurden in das Krankenhaus Sainte Thérèse in der Hafenstadt Miragoane, etwa 100 Kilometer von Port-au-Prince entfernt, gebracht. Interimspremierminister Garry Conille hat wegen der Tragödie eine Dringlichkeitssitzung einberufen, erklärte der Leiter des nationalen Katastrophenschutzes, Emmanuel Pierre, und fügte hinzu, dass die Schwerverletzten in andere Krankenhäuser verlegt werden.
Es ist nicht das erste Mal, dass sich eine solche Tragödie im Nachbarland der Dominikanischen Republik ereignet. Im Dezember 2021 wurden mehr als 60 Menschen getötet, als ein Tankwagen in Cap-Haitien im Norden des Landes explodierte. In den letzten Monaten wurde eine humanitäre Krise in Haiti durch Zusammenstöße mit gewalttätigen Banden ausgelöst, die einen großen Teil der Hauptstadt eingenommen und sich auf die umliegenden Regionen ausgebreitet haben, was zu Massenvertreibungen, sexueller Gewalt, Kinderrekrutierung und weit verbreitetem Hunger geführt hat. Anfang dieses Monats hat Haiti den Ausnahmezustand auf das gesamte Staatsgebiet ausgeweitet.
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