El Salvador integrierte im September 2021 den Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel. Es ging ein Raunen durch die Welt – einige prophezeiten dem Land daraufhin den Staatsbankrott. Allen Warnungen zum Trotz ließ sich Präsident Nayib Bukele nicht von dem Schritt abbringen und führte den Bitcoin als offizielle Landeswährung ein. Das kleinste Land Mittelamerikas sitzt finanziell nicht gerade auf einem grünen Ast. Ein Grund, weshalb Bukele sich auch für diesen Schritt entschieden hat.
Sein Ziel ist es, mit dem digitalen Zahlungsmittel die finanzielle Inklusion zu fördern, neue Arbeitsplätze zu schaffen und Überweisungen zu erleichtern. Das trifft besonders die 70 Prozent der Salvadorianer, die kein Bankkonto besitzen. Das Land investierte zu Beginn in Bitcoin und Bukele sagte, er würde pro Tag einen BTC kaufen. Laut Experten verfügt das Land aktuell über einen Bestand von 5.750 Bitcoins. Der stetig steigende BTC in Euro gibt Bukele schon einmal recht. Aber wie hat sich das Land in den drei Jahren entwickelt?
Ein Land, zwei gesetzliche Landeswährungen
In El Salvador können Einheimische und Touristen entweder mit US-Dollar oder mit dem Bitcoin bezahlen. Beide Währungseinheiten gelten dort als gesetzliche Landeswährungen. Falls Sie jedoch einmal das wunderschöne Land im Herzen zwischen Nord- und Südamerika besuchen, werden Sie schnell merken: Alle Preisschilder sind in US-Dollar ausgezeichnet. Das ist darauf zurückzuführen, dass der Bitcoin-Kurs sehr volatil ist. Die Händler müssten die Preise andernfalls fast minütlich ändern.
Gezahlt wird also mit dem klassischen US-Dollar (Scheine/Münzen) oder per Chivo-App. Die Chivo-App ist das Bezahlsystem, dass die Transaktionen per Bitcoin ermöglicht. Überall im Land gibt es auch Chivo-Geldautomaten, an denen man Kryptowährungen in Bargeld umtauschen kann.
El Salvador ist ein Anziehungspunkt für Krypto-Enthusiasten geworden
Ein Punkt, der besonders in der Coronapandemie zum Vorschein kam, sind die steigenden Touristenzahlen nach der Bitcoin-Einführung. So zählte das Land im Jahr 2022 einen Tourismuszuwachs von mehr als 81 Prozent. Besonders interessant ist, wie schnell sich die Tourismusbranche von den Auswirkungen der Coronapandemie erholt hat. Experten denken, dass die Bitcoin-Einführung einen immensen Einfluss darauf hatte.
Einige Krypto-Enthusiasten haben El Salvador mittlerweile sogar auf den Namen „Hodlador“ getauft. Krypto-Persönlichkeiten wie Max Keiser oder Stacey Herberst verlagerten sogar ihren Wohnsitz in das mittelamerikanische Land.
Einführung des Bitcoins nur der erste Streich von Bukele
Als Bukele den Bitcoin vor drei Jahren einführte, schwirrte ihm ein noch größerer Gedanke durch den Kopf – Bitcoin-City! Eine Smart-City, die ihren Platz in der Region La Unión, also an der Grenze zu Honduras und Nicaragua finden soll. Dort soll nicht nur Bitcoin-Mining über Erdwärmeenergie betrieben werden, sondern es soll zu einer wahren Steueroase für alle Bewohner aufsteigen. Die Stadt soll rund um den Conchagua-Vulkan gebaut werden, wodurch die Vulkanenergie einen Großteil des Bitcoin-Minings betreiben soll.
Es sollen in Bitcoin-City keine Steuern, bis auf die Mehrwertsteuer, anfallen. Allein dieser Punkt könnte Krypto-Enthusiasten aus der ganzen Welt anlocken. Das Projekt stockt jedoch aktuell, da die Regierung noch auf der Suche nach weiteren Investoren ist. Besonders die ausländischen Investoren rücken dabei in den Fokus.
Bis die ersten Bewohner in die Wohnungen von Bitcoin-City einziehen, vergehen wahrscheinlich noch einige Jahre. Das Projekt zeigt jedoch, in welche Richtung Bukele El Salvador führen möchte. Neben den Projekten Bitcoin Beach, My New School oder auch Chivo Pets wird City also das nächste große Projekt auf der Agenda sein.
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