Das Oswaldo-Cruz-Institut hat von der Anvisa (Nationale Gesundheitsaufsichtsbehörde) die Genehmigung zum Test des Impfstoffs „LepVax“ erhalten. Es handelt sich um den ersten spezifischen Impfstoff gegen Lepra, der in Brasilien getestet wird. Der vom Access to Advanced Health Institute entwickelte Impfstoff basiert auf der Technologie der Proteinuntereinheiten, die für die Herstellung von Impfstoffen wichtig ist. In präklinischen Tests mit Mäusen und Gürteltieren zeigte das Medikament eine deutliche Verringerung der Infektionsrate und hielt neurologische Schäden in Grenzen. Die vom Lepra-Labor des Oswaldo-Cruz-Instituts durchgeführte Studie wird in Partnerschaft mit Bio-Manguinhos/Fiocruz durchgeführt und von den amerikanischen Lepra-Missionen und dem japanischen Global Health Innovative Technology Fund finanziell unterstützt.
Die erste Testphase in Brasilien konzentriert sich auf den Nachweis, dass der Impfstoff sicher ist und die körpereigenen Abwehrkräfte aktivieren kann, und umfasst 54 gesunde Freiwillige. Nach Angaben des Oswaldo-Cruz-Instituts ist Brasilien das Land mit den zweithäufigsten Leprafällen: 2023 werden 22.773 Neuinfektionen registriert. Die Immunologin Verônica Schmitz, Leiterin der Studie, unterstreicht die Bedeutung des Impfstoffs: „Die WHO hat bereits auf die Notwendigkeit neuer Instrumente hingewiesen, und ein Impfstoff wäre eine Revolution im Kampf gegen Lepra.“ Im Falle einer Zulassung könnte LepVax in den nationalen Impfkalender aufgenommen werden und dazu beitragen, diese endemische Krankheit zu kontrollieren und Tausenden von Menschen eine bessere Lebensqualität zu ermöglichen.
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