Brasilien ist das lateinamerikanische Land, das die Meere am stärksten mit Plastikmüll verschmutzt und steht weltweit an achter Stelle, wie eine am 17. Oktober veröffentlichte Studie der Nichtregierungsorganisation Oceana zeigt. Dem Bericht zufolge ist das südamerikanische Land dafür verantwortlich, dass jedes Jahr 1,3 Millionen Tonnen Plastikmüll in den Ozean gekippt werden, was dem Gewicht von 1,3 Millionen Kleinwagen entspricht. Dies entspricht 8 % des Plastiks, das in die Weltmeere gelangt, und da sich dieses Material in den Gewässern ansammelt, steigt die Zahl der betroffenen Tiere und damit die Qualität der menschlichen Nahrung, so der Bericht weiter.
Mikroplastik ist bereits Teil der menschlichen Ernährung, da das Material in den Mägen von neun der zehn weltweit am häufigsten verzehrten Fischarten gefunden wurde und eine Gefahr für die öffentliche Gesundheit darstellt, so Oceana. In Brasilien wurde bei den Untersuchungen Plastik in den Mägen von mehr als 200 Meeresarten gefunden. Darüber hinaus wiesen 98 % der untersuchten Fische aus dem Amazonasgebiet Plastik oder Mikroplastik in ihren Eingeweiden und Kiemen auf, so die Studie. In dem Bericht wird darauf hingewiesen, dass Brasilien, obwohl es der führende Hersteller von Plastik in Lateinamerika ist, „keine Rechtsvorschriften“ zur Regulierung der Produktion dieses für das Ökosystem so schädlichen Materials hat.
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