Bei einem Unfall in der bolivianischen Andenregion Potosí sind mindestens 28 Personen ums Leben gekommen und 20 wurden verletzt. Ein zwischen den Provinzen verkehrender Bus stürzte nach Angaben der bolivianischen Polizei in eine 800 Meter tiefe Schlucht. Zunächst meldeten die Behörden 31 Tote und 15 Verletzte, korrigierten die Zahl jedoch Stunden später. Der Sprecher des Departementskommandos der Polizei von Potosí, Limberth Choque, berichtete, dass der Bus der Firma San José von Potosí nach Oruro unterwegs war, als er in der Nähe von Yocalla, etwa 311 Kilometer von seinem Ziel entfernt, in eine Schlucht stürzte.
Laut dem offiziellen Bericht sind unter den Toten 19 Männer, 6 Frauen und 3 Kinder. Die Leichen wurden in die Leichenhalle des öffentlichen Krankenhauses von Potosí gebracht. Unter den Verletzten befinden sich vier Kinder auf der Intensivstation mit mehreren Frakturen, während die Erwachsenen unterschiedlich schwere Bauch- und Knochenverletzungen aufweisen. Alle wurden zur medizinischen Versorgung in Krankenhäuser von Potosí gebracht. Limberth Choque gab an, dass sich der Unfall auf einer Straße mit starkem Gefälle und scharfen Kurven ereignet habe. Die Haupthypothese sei, dass der Fahrer mit hoher Geschwindigkeit gefahren sei und die Kontrolle über das Fahrzeug verloren habe, was zum Sturz geführt habe.
Verkehrsunfälle sind eine der Haupttodesursachen in Bolivien. Offiziellen Angaben zufolge gibt es jedes Jahr rund 1.400 Tote und 40.000 Verletzte bei Verkehrsunfällen. Zu den Hauptursachen dieser Unfälle zählen menschliches Versagen wie Geschwindigkeitsüberschreitung, Fahrlässigkeit, Alkoholkonsum und Müdigkeit sowie Probleme mit der Straßeninfrastruktur. Auf den Straßen von Potosí und Oruro erhöhen die geografischen Gegebenheiten und die klimatischen Bedingungen wie Nebel und Regen ebenfalls das Unfallrisiko. Nach Angaben des staatlichen Observatorio Boliviano de Seguridad Ciudadana (Observatorium für öffentliche Sicherheit) ereignen sich im Departamento Potosí 10,6 % aller Verkehrsunfälle mit Todesfolge. Die Behörden haben wiederholt auf die Notwendigkeit hingewiesen, die Verkehrskontrollen zu verstärken und die Straßeninfrastruktur zu verbessern, insbesondere in Berggebieten, in denen es häufig zu Unfällen mit Bussen und Lastwagen kommt.
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