Bei einer von der ecuadorianischen Nationalpolizei in Zusammenarbeit mit den Streitkräften durchgeführten Operation wurde in den Gewässern des Galapagos-Archipels mehr als eine Tonne Kokain beschlagnahmt. Die Aktion „Trident III“ auf hoher See führte zur Verhaftung von drei Bürgern kolumbianischer und ecuadorianischer Nationalität.
Laut Polizeibericht wurden bei der Aktion 1.058 Kilogramm kontrollierte Substanzen beschlagnahmt, die in Paketen verpackt im Meer trieben – eine Strategie, die von Drogenhandelsnetzen häufig angewandt wird, um einer Entdeckung durch die Sicherheitskräfte zu entgehen. Darüber hinaus fanden die Behörden 37 Kanister mit Treibstoff, einem wichtigen Rohstoff für die Schiffe, die für den Drogentransport eingesetzt werden.
Der Drogenhandel in den Gewässern von Galapagos hat in den letzten Jahren zugenommen und ist aufgrund der geografischen Lage zu einem strategischen Punkt für kriminelle Organisationen geworden. Das Fehlen ständiger Kontrollen auf dem offenen Meer, die Nähe zu Kolumbien und Peru, den beiden größten Kokainproduzenten der Welt, und der leichte Zugang zu den Seewegen nach Nordamerika und Europa haben das Gebiet zu einem Korridor für den Drogenhandel gemacht.
In den letzten Jahren hat die ecuadorianische Marine mehrere Schiffe in pazifischen Gewässern abgefangen, die große Mengen an Drogen transportierten. Im November 2023 wurde ein Halbtaucherschiff mit fast 5 Tonnen Drogen an Bord entdeckt. Im Februar dieses Jahres wurden bei einem Einsatz 1,5 Tonnen Kokain von einem Schiff beschlagnahmt, das in den Gewässern nahe des Archipels operierte.
Drogenhändler nutzen verschiedene Strategien, um große Mengen von Drogen unentdeckt zu transportieren. Zu den am häufigsten angewandten Methoden gehört das „Platzieren“ der Ware auf See, d. h. das Zurücklassen der Ladung an zuvor festgelegten Punkten, damit andere Schiffe sie aufgreifen und an ihren endgültigen Bestimmungsort weiter transportieren können. Sie haben auch Schnellboote und Fischerboote mit versteckten Fächern ausgestattet, um die Drogen zu verstecken.
Das Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (United Nations Office on Drugs and Crime, UNODC) hat darauf hingewiesen, dass das Land als Umschlagplatz für Drogen auf den wichtigsten internationalen Märkten, vor allem in den Vereinigten Staaten und Europa, genutzt wird. In den letzten Jahren ist die Zunahme der Kokainbeschlagnahmungen auf verstärkte Polizei- und Militäroperationen zur Eindämmung der Bedrohung zurückzuführen.
Die ecuadorianischen Behörden haben die Überwachung im Pazifischen Ozean mit Unterstützung der internationalen Zusammenarbeit verstärkt. Ecuador unterzeichnete Abkommen mit den Vereinigten Staaten und europäischen Ländern, um die Überwachung des Seeverkehrs durch den Einsatz von Satellitentechnologie zu verbessern, wodurch verdächtige Schiffe auf den Routen des Drogenhandels besser entdeckt werden können. Kriminelle Gruppen suchen jedoch weiterhin nach neuen Wegen, um die Sicherheit zu umgehen, was die Strafverfolgungsbehörden in ständiger Alarmbereitschaft hält.
Im Falle der Operation „Trident III“ betonte die Nationale Polizei, dass diese Beschlagnahmung ein „Beweis für das Engagement des Landes im Kampf gegen den Drogenhandel“ sei. Die drei Festgenommenen wurden den Justizbehörden übergeben und müssen sich wegen illegalen Drogenhandels verantworten, ein Verbrechen, das in Ecuador mit bis zu 13 Jahren Gefängnis bestraft wird.
Der Drogenhandel auf den Galapagos-Inseln stellt nicht nur eine Bedrohung für die Sicherheit des Landes dar, sondern auch für die Erhaltung des Ökosystems des Archipels, das von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Die illegalen Aktivitäten in diesem Gebiet haben bei Experten und Umweltschützern Besorgnis ausgelöst, die davor warnen, dass die Nutzung der Inseln als Umschlagplatz für Drogen schwerwiegende Folgen haben kann, von der Umweltverschmutzung bis hin zu der Gefahr, dass die lokale Bevölkerung in kriminelle Aktivitäten verwickelt wird.
Trotz der Bemühungen der Behörden sieht sich Ecuador weiterhin mit einer Zunahme der Beschlagnahmungen von Drogen konfrontiert, was das Wachstum des Drogenhandels in der Region widerspiegelt. Offiziellen Angaben zufolge wurden im Jahr 2024 landesweit mehr als 290 Tonnen Drogen beschlagnahmt.
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