Der weltweite Flugverkehr nähert sich einem Wendepunkt – laut ACI World könnten wir bald fast 10 Milliarden Fluggäste erreichen. Im Jahr 2024 gab es etwa 9,5 Milliarden Reisende, was einem Anstieg von rund 9 % gegenüber 2023 entspricht und eine starke Erholung zeigt. Mit Blick auf das Jahr 2025 ist das Bild gemischt: Es gibt viele Chancen, aber auch einige neue Hürden. Das Airports Council International (ACI) ist der führende internationale Dachverband der Flughafenbetreiber mit Sitz in Montreal in Kanada. Dem Bericht zufolge wurden an den zehn verkehrsreichsten Flughäfen rund 855 Millionen Reisende abgefertigt – das sind etwa 10 % aller Fluggäste, was einem Anstieg von fast 8,8 % gegenüber 2022 entspricht. Atlanta, Dubai und Dallas belegten die Spitzenplätze, während Shanghai Pudong mit 76,7 Millionen Passagieren einen überraschend großen Sprung vom 21. auf den 10. Platz machte, was einem Anstieg von 41 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Istanbul (80 Millionen) und Neu-Delhi (78 Millionen) behaupteten ihre starken Positionen, auch wenn neue Konkurrenten aus China für etwas Unruhe sorgten. Der asiatisch-pazifische Raum ist hier ein großer Motor, vor allem aufgrund gelockerter Visabestimmungen und der Wiederaufnahme internationaler Flugverbindungen durch China. Selbst kleinere Drehkreuze verzeichnen zusätzliche Fluggäste, da auch verbesserte globale Verbindungen und Investitionen in die Infrastruktur eine Rolle spielen.
Herausforderungen für das Wachstum
Trotz der starken Zahlen verlief das Jahr 2024 nicht ganz reibungslos. Probleme in der Lieferkette, Produktionsverzögerungen bei Flugzeugherstellern und anhaltende geopolitische Spannungen sorgten für Turbulenzen. Diese Komplikationen führten zu einer Umgestaltung der Flugstrecken, einem Anstieg der Betriebskosten und einer veränderten Einstellung der Passagiere zum Reisen. Hinzu kommt die zusätzliche Sorge um Zölle, die den globalen Handel beeinträchtigen, den internationalen Reiseverkehr abkühlen und den Bau von Flughäfen auf Eis legen könnten.
Prognose für 2025: Stetiges, aber langsameres Wachstum
Für 2025 wird mit rund 9,9 Milliarden Passagieren gerechnet – eine Wachstumsrate von etwa 4,8 %, die damit moderater ausfällt als zuvor. Generell bleibt die Nachfrage zwar robust, doch die explosive Erholung geht allmählich in ein stabileres, langfristiges Wachstumsmodell über. Dennoch zeichnen sich Herausforderungen ab: Wirtschaftliche Unsicherheiten, politische Spannungen und Kapazitätsengpässe könnten das Tempo dämpfen. In etablierten Märkten wird aufgrund anhaltender Engpässe in der Lieferkette und Kapazitätsproblemen an Flughäfen mit einer gewissen Abflachung des Wachstums gerechnet. Auf der anderen Seite könnten Schwellenländer in Lateinamerika dank neuer Infrastrukturausgaben und einer boomenden Mittelschicht, die hungrig nach Flugreisen ist, weiter wachsen.
Eine neue Ära für Flughäfen
Flughäfen schlagen nun ein neues Kapitel auf. Experten raten dazu, sich auf die Kontrolle der Finanzen, Investitionen in die Infrastruktur, die Rationalisierung der Abläufe und die Einhaltung von Umweltstandards zu konzentrieren. Diese Faktoren werden entscheidend sein, um Kapazitätsengpässe zu bewältigen und die zukünftige Nachfrage zu befriedigen, ohne die Umwelt übermäßig zu belasten. Der Aufstieg kleinerer Drehkreuze in Verbindung mit einer besseren globalen Anbindung bietet vielversprechende Perspektiven – allerdings nur, wenn die Branche die vielfältigen Herausforderungen meistern und dabei gelegentliche kleinere Rückschläge verkraften kann.
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