Oberst Bernard Ouellette, der kanadische Chef des Stabes der UN-Mission in Haiti (MINUSTAH), ist von seinem Amt abberufen worden. Nach Angaben des kanadischen Verteidigungsministeriums wurde die Entlassung mit einem „Vertrauensverlust“ begründet.
Laut Jay Paxton, Sprecher des Verteidigungsministeriums, war es Ouellette nicht gelungen, die „negative Moral und den Zusammenhalt im Team“ der Haiti-Mission zu heben. Dadurch habe man das Vertrauen in den Stabschef verloren. Paxton lehnte eine Stellungnahme zu kanadischen Medienberichten, die dem Oberst eine „unangemessene Beziehung“ unterstellen, ab.
Nach Informationen von agência latina press wurde gegen den kanadischen Offizier ein Verfahren eingeleitet. Ouellette soll eine missbräuchliche Beziehung mit einem Mitglied des UN-Zivilpersonals unterhalten haben. Die Vorwürfe sind offiziell nicht bewiesen, beide Beschuldigten bestreiten die Anschuldigungen. Die Entlassung des Oberst wurde während seines Urlaubs entschieden, sein Nachfolger, Oberst Grant Dame, wird nächste Woche das Kommando der kanadischen Haiti-Mission übernehmen.
Ouellette hatte die Führung der MINUSTAH erst im Juli 2009 übernommen. MINUSTAH nahm zum 1. Juni 2004 die Arbeit in Haiti auf. Das Mandat wurde mehrfach verlängert, zuletzt durch Resolution 1892 vom 13. Oktober 2009 bis zum 15. Oktober 2010. Haiti, der Nachbarstaat der Dominikanischen Republik, wurde am 12. Januar von einem verheerenden Erdbeben weitgehend zerstört. Mehr als 230.000 Menschen kamen ums Leben, ca.1.3 Millionen Haitianer wurden obdachlos.
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