Brasilien könnte nach dem Vorschlag der vergangenen Woche, landbasierte Casinos bereits Mitte 2025 zu legalisieren, erneut vor einer Umgestaltung seines Glücksspielsektors stehen. Wenn der in ganz Lateinamerika mit Spannung erwartete Gesetzentwurf 2234/22 verabschiedet wird, könnten bald Präsenz-Casinos, Bingohallen, Pferdewetten und das Lotteriespiel „Jogo do Bicho“ erlaubt sein. Nachdem Brasilien erst am 1. Januar seinen regulierten Online-Glücksspielsektor geöffnet hat, behauptet Tourismusminister Celso Sabino, dass dieser Schritt ein Katalysator für eine neue nationale wirtschaftliche Belebung sein wird. Der Gesetzentwurf 2234/22, der kürzlich das brasilianische Unterhaus passiert hat, durchläuft derzeit den Senat und wird voraussichtlich in den nächsten Monaten zur Abstimmung kommen. Wenn er verabschiedet wird, sieht der Gesetzentwurf eine Steuer von 17 % auf die Bruttospielerträge und eine Steuer von 20 % auf die Nettogewinne vor.
Angesichts der Tatsache, dass der Online-Glücksspielmarkt in Brasilien bereits mit 12 % besteuert wird, könnte die jüngste Entwicklung der Glücksspielgesetze das Land zu einem der am stärksten regulierten und profitabelsten Glücksspielmärkte der Welt machen. Der Vorstoß zur Einführung einer Gesetzgebung vor Ort beruht auf der Überzeugung, dass dies zur Wiederbelebung der Tourismusbranche beitragen würde, die nach dem Rückgang der Besucherzahlen nach der Pandemie permanent ansteigt. Sabino glaubt, dass durch die Integration von Casino-Resorts eine Vielzahl neuer internationaler Besucher angezogen und auch der Inlandstourismus angekurbelt werden könnte.
Konservativer Widerstand trotz Popularität des Gesetzentwurfs
Bislang bemühen sich Glücksspielanbieter bereits um Investitionen in den möglicherweise größten Glücksspielmarkt Lateinamerikas. Hard Rock International hat seine Absicht bekundet, Partnerschaften mit lokalen Unternehmen einzugehen, um sein Angebot für den Betrieb von Casinos in Brasilien zu stärken. Trotz Sabinos Optimismus befürwortet jedoch nicht jeder den Fortgang des Gesetzesentwurfs. Religiöse und konservative Abgeordnete, darunter Senator Carlos Viana und Damares Alves, haben öffentlich erklärt, dass sie den Gesetzentwurf um jeden Preis blockieren wollen. Ihre Hauptbedenken sind die Angst vor Spielsucht und einem möglichen Anstieg der Kriminalität, der oft mit der Einführung von Casinos einhergeht, ähnlich wie kürzlich in Macau.
Trotz der prominenten Gegner des Gesetzentwurfs scheint die öffentliche Meinung die Legalisierung von Casinos zu befürworten: 60 % der Brasilianer unterstützen diesen Schritt. Da Präsident Lula Berichten zufolge bereit ist, das Gesetz zu unterzeichnen – sollte es verabschiedet werden – könnte Brasilien kurz davor stehen, seine Türen wieder für Betreiber zu öffnen, wenn der Gesetzentwurf 2234/22 die letzte Hürde im Senat nimmt.
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