Der brasilianische Flugzeughersteller Embraer setzt strategisch, aber vorsichtig auf den indischen Markt und hat klare Kriterien festgelegt, um sich als Hersteller in diesem asiatischen Land zu etablieren. Der Plan sieht eine schrittweise Expansion in Indien vor, sobald lokale Aufträge von der Regierung oder von Fluggesellschaften eingehen. In diesem Zusammenhang erwägt das Unternehmen die Einrichtung einer FAL (Final Assembly Line) im Land – einer Endmontagelinie, in der die Flugzeuge vor der Auslieferung mit der Innenausstattung und den Komponenten versehen werden. Die Flugzeuge würden in diesem Fall weiterhin in São José dos Campos (SP) produziert und zur Fertigstellung nach Indien geflogen werden. Damit diese Struktur jedoch rentabel ist, benötigt Embraer laut einer Erklärung gegenüber der Zeitung „The Times of India“ während der IATA-Jahreshauptversammlung mindestens 200 feste Bestellungen für neue Flugzeuge.
Derzeit ist Embraer in Indien mit etwa 50 Flugzeugen, darunter Geschäfts-, Verkehrs- und Militärflugzeuge, noch wenig vertreten. Um dies zu ändern, ist der brasilianische Hersteller an zwei Fronten aktiv: dem Angebot des Militärtransporters KC-390 für die indische Luftwaffe und dem Vorschlag zur Lieferung von Verkehrsflugzeugen des Typs E195-E2 an die Fluggesellschaften Air India und IndiGo. Sollte Embraer mindestens zwei dieser drei Verträge abschließen, könnte ein Teil der Montage seiner Flugzeuge auf indischem Boden erfolgen – etwas, das das Unternehmen in der Vergangenheit nur in China entwickelt hat und derzeit nur in seinem Werk in Florida, USA, betreibt.
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