Ketchup-Tag: Vielseitige Soße verzeichnet Milliardenwachstum

Ob als Beilage zu Pommes frites, als Sauce auf einem Hamburger oder sogar auf einer Pizza verteilt, Ketchup hat die Gaumen der ganzen Welt erobert. So sehr, dass das Gewürz in den Vereinigten Staaten sogar einen eigenen Feiertag bekommen hat: Der 5. Juni ist der Ketchup-Tag. Die ursprünglich aus China stammende Sauce aus dem 17. Jahrhundert enthielt keine Tomaten, sondern fermentierten Fisch. Ab dem 18. Jahrhundert gelangte sie nach Europa, wo sie mit anderen Zutaten abgewandelt wurde. Im 19. Jahrhundert überquerte sie den Atlantik und erhielt in Philadelphia eine Tomatenbasis. Damit wurde sie durch Henry J. Heinz populär, der sie zu einer weltweiten Ikone machte. Heute wird der Ketchup-Markt auf mehrere Milliarden Dollar geschätzt. Im Jahr 2025 soll der weltweite Ketchup-Markt 17,88 Milliarden Dollar erreichen, mit einer Prognose von 21,90 Milliarden bis 2030, laut dem Bericht „Ketchup Market – Growth, Trends, and Forecasts der Beratungsfirma Mordor Intelligence.

Der Bericht erklärt, dass dieses Wachstum durch Trends wie Urbanisierung und steigendes verfügbares Einkommen vorangetrieben wird, die den Konsum praktischer Lebensmittel begünstigen, wie beispielsweise fertiger Ketchup aus dem Supermarktregal. Einer der aufgezeigten Trends ist jedoch die „steigende Nachfrage” nach Bio-Ketchup, der den Gesundheitsbedenken der Verbraucher entgegenkommt. Im Laufe der Zeit ist die Sauce nicht mehr nur eine unverzichtbare Beilage zu Pommes frites. Wer hat noch nie einen Ketchup-Beutel auf einem Pastel da Feira (frittiertes Teiggebäck) ausgedrückt? Oder ein Rezept für Estrogonofe mit der Sauce verfeinert? Sogar die Zubereitung einiger Fleischgerichte im Alltag erhält durch die Würzsauce eine besondere Note.

„Ketchup wird nicht mehr nur als Beilage zu Pommes frites oder Hamburgern gesehen. Heute findet er in ganz Lateinamerika und in den brasilianischen Haushalten in den unterschiedlichsten Rezepten und kreativen Kombinationen Verwendung. Es ist interessant zu beobachten, wie die Verbraucher neue Verwendungsmöglichkeiten für das Produkt entdeckt haben, von Mischungen für Saucen bis hin zu besonderen Akzenten in alltäglichen Gerichten“, kommentiert Thiago Lopes, CMO von Kraft Heinz Brasil. Es ist erwähnenswert, dass die Popularität von Ketchup über den Esstisch hinausging und sich als einer der meistgesuchten Trends bei Google im Jahr 2024 etablierte. Der „Ketchup-Trend“ belegte den zweiten Platz auf der Liste der Trends mit dem größten Anstieg bei den Suchanfragen. Es handelt sich dabei um eine Herausforderung, die in den sozialen Netzwerken viral ging. Die Idee ist, absichtlich Ketchup in der Küche zu verschütten und die Reaktion des Partners oder der Partnerin zu beobachten.

Tomaten, Essig, Zucker und Salz

Das hausgemachte Ketchup-Rezept, wie wir es heute kennen, besteht im Wesentlichen aus vier Zutaten. Es handelt sich um eine Basis aus Tomaten, Essig, Zucker und Salz. Für etwas komplexere Geschmacksnoten werden beispielsweise Muskatnuss, Ingwer, Nelken und Pfeffer hinzugefügt. Zwiebeln und Knoblauch verstärken den Geschmack und die Konsistenz der Sauce. Auf den Tischen und Märkten findet man verschiedene Varianten, wie geräucherten Ketchup, stückigen Ketchup, scharfen Ketchup und sogar Ketchup mit anderen Aromen wie Speck und karamellisierten Zwiebeln.

Hand in Hand mit dem Hamburger

Trotz seiner Vielseitigkeit bleibt Ketchup ein unschlagbarer Klassiker in Hamburger-Restaurants. Wie die Sauce hat auch der Hamburger-Markt ein Wachstum erlebt. Nach Angaben von Kantar stieg der Hamburger-Verbrauch in Brasilien zwischen dem ersten Quartal 2020 und dem gleichen Zeitraum 2024 um 228 %. Daten von iFood bestätigen diesen Anstieg: Im Jahr 2024 bestellten die Brasilianer rund 250 Millionen Hamburger über die Lieferplattform, was einem Anstieg von 207 % gegenüber 2023 entspricht. Und der Trend hält an: Allein in den ersten vier Monaten des Jahres 2025 wurden bereits 72 Millionen Stück ausgeliefert, ein Anstieg von 12 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum.