Laut am Donnerstag (12.) veröffentlichten Daten ist die monatliche Inflationsrate Argentiniens im Mai auf den niedrigsten Stand seit mehr als fünf Jahren gesunken. Dies gibt Präsident Javier Milei weiteren Auftrieb in seinem Bestreben, das südamerikanische Land von chronisch steigenden Preisen zu befreien. Die Preise stiegen im Monatsvergleich nur um 1,5 % gegenüber dem Vormonat, wie das nationale Statistikamt INDEC mitteilte. Damit lagen sie deutlich unter der Schätzung von Analysten, die von Reuters befragt worden waren. Die monatliche Inflationsrate war seit Mai 2020 nicht mehr so niedrig, als ein Großteil der Wirtschaft durch Pandemie-Lockdowns lahmgelegt war. Die aktuellen Ergenmisse sind die niedrigsten seit Amtsantritt des libertären Milei, dessen Wirtschaftspolitik dazu beigetragen hat, die dreistellige Inflation zu senken und das Vertrauen der Investoren und des Internationalen Währungsfonds zu stärken, der kürzlich ein 20-Milliarden-Dollar-Kreditpaket genehmigt hat.
„Alles läuft nach Plan”, freute sich Finanzminister Pablo Quirno auf X. „Wenn es einen Haushaltsüberschuss gibt und die Druckerpresse langsamer läuft, sinkt die Inflation. Das ist ganz natürlich. Die grundlegenden Gesetze der Wirtschaft diktieren dies”, fügte Mileis Sprecher Manuel Adorni hinzu. In den zwölf Monaten bis Mai stiegen die Preise um 43,5 % und verlangsamten sich damit gegenüber dem Vormonat (47,3 %) und blieben unter den von Analysten prognostizierten 44,2%. Die zweistellige jährliche Inflationsrate Argentiniens gehört weiterhin zu den höchsten weltweit und belastet die Verbraucher, die trotz der Verlangsamung der Inflation weiterhin unter den Folgen leiden.
Die Kerninflation, die oft als besserer Indikator für die Preisentwicklung angesehen wird, da sie volatile Produkte ausklammert, lag im Mai mit 2,2 % leicht höher. Ein Lichtblick für die arme Bevölkerung des Landes ist, dass die Preise für einen vom INDEC erfassten Warenkorb mit Grundnahrungsmitteln, der die Kosten für die Deckung des Mindestnahrungsbedarfs widerspiegelt, zwischen April und Mai um 0,4 % gesunken sind, wie die Behörde mitteilte. Insgesamt stiegen die Preise für Lebensmittel und alkoholfreie Getränke gegenüber April um einen halben Prozentpunkt und verzeichneten damit einen der geringsten Anstiegsraten unter den vom INDEC erfassten Kategorien. Von der Zentralbank befragte Analysten gehen davon aus, dass die jährliche Inflationsrate bis zum Jahresende auf 28,6 % sinken wird.
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