Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hob in seiner Eröffnungsrede auf dem Brasilien-Karibik-Gipfel im Itamaraty-Palast die sich entwickelnde Süd-Süd-Allianz hervor. Er erwähnte auch, dass die Zusammenarbeit mit den karibischen Ländern einer der Pfeiler seiner Außenpolitik sein werde. Lula bezeichnete das Treffen als historischen Moment, um die Beziehungen zwischen Südamerika und den karibischen Staaten zu überdenken und dabei nachhaltiger Entwicklung, Solidarität und Klimagerechtigkeit Vorrang einzuräumen. „Brasilien ist zurück auf der Weltbühne, und das wird nicht mit Gleichgültigkeit gegenüber seinen Nachbarn geschehen“, erklärte er vor den Staats- und Regierungschefs von 15 karibischen Staaten und bekräftigte seine Bereitschaft, die technische Zusammenarbeit, Investitionen in widerstandsfähige Infrastruktur und die Unterstützung kleiner Inselstaaten, die besonders anfällig für den Klimawandel sind, zu verstärken.
Lula forderte außerdem eine Reform des internationalen Finanzsystems, „damit diejenigen, die am wenigsten verschmutzen und am meisten leiden, nicht länger benachteiligt werden“. Darüber hinaus schlug er die Schaffung eines Süd-Süd-Klimafonds vor, um extreme Phänomene wie Hurrikane, Dürren und den Anstieg des Meeresspiegels zu bewältigen. Lula sprach sich auch für eine Diversifizierung des Handels, einen leichteren Marktzugang und den Abbau von Zollschranken aus: „Wirtschaftliche Integration darf nicht nur den Großmächten vorbehalten sein, sie muss auch den Völkern des globalen Südens dienen“, betonte er. „Unsere Wurzeln sind durch die Geschichte des Widerstands miteinander verflochten, und die Zukunft erfordert Einheit. Gemeinsam sind wir stärker angesichts der Ungleichheiten in der Welt“, unterstrich Lula weiter.
Ebenfalls am Freitag veröffentlichten die am Gipfel teilnehmenden Länder ein Dokument, das an die 30. Vertragsstaatenkonferenz (COP30) gerichtet ist, die später in diesem Jahr in Belém stattfinden wird. In der Erklärung wurde vor der Schwere des Klimawandels gewarnt, dessen zunehmende Auswirkungen auf das Leben der Menschen eine existenzielle Bedrohung für die Menschheit darstellen. „Der Klimawandel ist für die Karibik von besonderer Bedeutung, da die Region stark von Naturkatastrophen betroffen ist, die durch den Anstieg des Meeresspiegels und das Eindringen von Salzwasser noch verschärft werden, sodass es dringend notwendig ist, diesen besonderen Bedürfnissen und Umständen Rechnung zu tragen“, heißt es darin.
In der Erklärung werden die Industrieländer außerdem aufgefordert, ihre „wiederholt nicht eingehaltenen“ Verpflichtungen zur Emissionsreduzierung sowie ihre Verpflichtungen zur Unterstützung der Entwicklungsländer, einschließlich der Klimafinanzierung, zu erfüllen. Die Erklärung weist auf die Notwendigkeit hin, die Mittel für diese Art von Maßnahmen zu erhöhen, insbesondere in Entwicklungsländern. „Es ist dringend erforderlich, den Umfang und die Geschwindigkeit der Klimafinanzierung entsprechend den Bedürfnissen der Entwicklungsländer zu erhöhen, unter anderem durch eine sofortige Reform der internationalen Finanzarchitektur. Die Anfälligkeit und die besonderen Umstände der kleinen Inselentwicklungsstaaten (SIDS) müssen bei finanziellen Entscheidungen angemessen berücksichtigt werden“, heißt es in dem Text.
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