Lateinamerika: Länder planen eigenes KI-Modell

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Der Ansturm der künstlichen Intelligenz (KI) zieht sich durch alle Branchen (Foto: Clube do Cervejeiro)
Datum: 18. Juni 2025
Uhrzeit: 15:26 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Ein Dutzend lateinamerikanischer Länder arbeiten gemeinsam daran, im September Latam-GPT auf den Markt zu bringen, das erste große Sprachmodell für künstliche Intelligenz, das darauf trainiert ist, die vielfältigen Kulturen und sprachlichen Nuancen der Region zu verstehen. Dies teilten chilenische Regierungsvertreter am Dienstag (17.) mit. Das Open-Source-Projekt, das vom staatlichen chilenischen Zentrum für künstliche Intelligenz (CENIA) zusammen mit über 30 regionalen Institutionen geleitet wird, soll die Akzeptanz und Zugänglichkeit von KI in ganz Lateinamerika deutlich verbessern. Die chilenische Wissenschaftsministerin Aisen Etcheverry sagte, das Projekt könne „ein demokratisierendes Element für KI sein” und stellte sich dessen Einsatz in Schulen und Krankenhäusern mit einem Modell vor, das die lokale Kultur und Sprache widerspiegelt.

Latam-GPT wurde im Januar 2023 ins Leben gerufen und soll Ungenauigkeiten und Leistungsbeschränkungen globaler KI-Modelle überwinden, die überwiegend auf Englisch trainiert wurden. Laut offiziellen Angaben soll es sich um eine Kerntechnologie für die Entwicklung von Anwendungen wie Chatbots handeln und nicht um einen direkten Konkurrenten zu Verbraucherprodukten wie ChatGPT. Ein wichtiges Ziel ist die Erhaltung indigener Sprachen. Ein erster Übersetzer für Rapa Nui, die Sprache der Osterinsel, wurde bereits entwickelt. Das Projekt plant, dies auf andere indigene Sprachen für Anwendungen wie virtuelle Assistenten im öffentlichen Dienst und personalisierte Bildungssysteme auszuweiten.

Das Modell basiert auf der Llama 3 KI-Technologie und wird mithilfe eines regionalen Computernetzwerks trainiert, zu dem auch Einrichtungen der chilenischen Universität Tarapaca und cloudbasierte Systeme gehören. Die regionale Entwicklungsbank CAF und Amazon Web Services haben das Projekt unterstützt. Obwohl derzeit kein spezielles Budget zur Verfügung steht, hofft CENIA-Leiter Alvaro Soto, dass die Demonstration der Fähigkeiten des Systems weitere Finanzmittel anziehen wird.

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