Am brasilianischen Amazonas kämpfen die Arara um ihr Überleben gegen einen Strom von bewaffneten Holzfällern, Viehzüchtern und Siedlern, welche ihre Heimat, den Urwald, vernichten.
Gefangen auf ihrem eigenen Land führen die Arara ein “Leben voll Terror” – wie ein Arara es beschreibt – in einem Wald, der vom Echo des konstanten Lärms der Kreissägen widerhallt, die Mahagoni und andere wertvolle Harthölzer fällen. Die Arara nennen sich selbst Ukarangma oder ‘Volk des roten Ara’. Sie haben etwa 200 Mitglieder, sind gewandte Jäger und Fischer und bauen Maniok, Süßkartoffeln, Getreide, Bananen und Ananas in Gemeinschaftsgärten an.
Wenn die Jäger von einer erfolgreichen Jagd zurückkehren, wird Fleisch gegen fermentierte Getränke getauscht, und die ganze Gemeinschaft feiert gemeinsam über mehrere Tage, wobei gesungen und Flöte gespielt wird. Für Feiern und Rituale bemalen sich die Arara mit außerordentlich schönen, kräftigen Malereien, wozu sie schwarze Farbe verwenden die ‘genipapo’ genannt wird. Sie leben in großen Gemeinschaftshäusern aus Holz und Palmwedeln, welche sie im Wald sammeln.
Die jüngste Geschichte der Arara ist die von Verfolgung und gewaltsamem Kontakt mit Jaguarfell-Jägern, Kautschukzapfern, Siedlern und neuerdings Holzfällern. Über lange Jahre vermieden sie jeden Kontakt und kämpften für die Verteidigung ihres Landes. Während der 1970er Jahre, bevor der Transamazonas Highway durch das Gebiet der Arara getrieben wurde, versuchte FUNAI, die Regierungsbehörde für indianische Angelegenheiten, verzweifelt, mit dem Volk Kontakt aufzunehmen. Der Kontakt fand schließlich zwischen 1981 und 1987 statt.
Heute sind die Wälder der Arara (welche reich sind an Mahagoni und anderen Harthölzern) begehrt bei Holzfällerfirmen, welche mit Bulldozern Straßen durch ihr Land geschlagen haben. Diese Straßen zogen Siedler an – inzwischen leben schätzungsweise 1.000 Familien auf Arara-Land. Weil die Holzfäller und Siedler den Wald immer weiter zerstören, wird das Gebiet, von dem die Arara abhängig sind, knapp.
1992 führte Survival gemeinsam mit örtlichen NGOs eine Kampagne für die Demontage des Sägewerks der Holzfällerfirma ‘Bannach’, welche illegal im Herzen des Landes der Arara erbaut worden war. Dies führte 1995 zum Erfolg. Kürzlich begann Survival eine Kampagne für die Anerkennung von Cachoeira Seca, dem Land, das den 1987 letztkontaktierten Arara gehört.
FUNAI begann 2004 mit der Demarkation des Gebiets (der Errichtung von Betonpfosten, welche die Grenzen des Gebietes markieren), aber musste schon zweimal seine Arbeit unter dem Druck von Siedlern und Holzfällern aufgeben. Im Januar 2005 gab FUNAI bekannt, dass die Grenzen erneut ‘geprüft’ werden. Survival befürchtet, dies könne dazu führen, dass die Größe des Gebietes verringert wird und drängt zur sofortigen Demarkation des gesamten Gebietes.
Quelle: Survival International
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