Lateinamerika ist bekannt für seine Gegensätze: Kultureller Reichtum und natürliche Schönheit stehen neben Ungleichheiten und sozialen Herausforderungen. Diese Hindernisse betreffen jedoch nicht alle Länder gleichermaßen. Laut dem jüngsten Bericht der Vereinten Nationen hat sich ein Land im Jahr 2025 sowohl aufgrund seiner Wirtschaftsindikatoren als auch seiner Lebensqualität als bester Ort zum Leben in der Region hervorgetan. Laut dem neuen Bericht über die menschliche Entwicklung der Vereinten Nationen ist Chile das lateinamerikanische Land mit dem höchsten IDH (Índice de Desenvolvimento Humano). Diese Leistung ist auf eine Kombination aus kontinuierlichem Wirtschaftswachstum, verbessertem Zugang zu Gesundheitsversorgung und Bildung sowie einem relativ stabilen politischen Umfeld zurückzuführen.
Mit einem IDH von 0,860 belegt Chile weltweit Platz 44. Der Index berücksichtigt mehr als nur das Einkommen: Er bewertet auch die Erwartete Lebenserwartung, den durchschnittlichen Bildungsstand und den Zugang zu Chancen. Die UNO betont, dass echte Entwicklung in der Erweiterung der menschlichen Fähigkeiten liegt, was den Fortschritt gerechter und nachhaltiger macht. Dennoch gibt der Bericht einen wichtigen Hinweis: Die Ungleichheit zwischen reichen und armen Ländern nimmt weiter zu, auch innerhalb Lateinamerikas selbst, wo einige Länder deutliche Fortschritte erzielen, während andere mit anhaltenden strukturellen Hindernissen zu kämpfen haben.
Obwohl Chile an der Spitze liegt, gehören auch Argentinien und Uruguay zu den lateinamerikanischen Ländern mit der höchsten menschlichen Entwicklung. Argentinien erreichte einen IDH von 0,849 und belegte damit weltweit den 48. Platz. Seine Stärken sind das Gesundheits- und Bildungssystem, aber die wirtschaftliche Instabilität bleibt ein Hindernis. Uruguay liegt mit einem IDH von 0,830 auf Platz 52. Das Land wird für seine geringe Korruption, öffentliche Sicherheit und demokratische Qualität gelobt. Institutionelle Stabilität und eine inklusive Sozialpolitik ermöglichen es Uruguay, eine privilegierte Position auf dem Kontinent zu behaupten. Sowohl Chile als auch Uruguay werden als Beispiele für Länder genannt, die öffentliche Maßnahmen zur Verbesserung des universellen Zugangs zu grundlegenden Dienstleistungen umgesetzt haben.
Globales Ranking und die Position Lateinamerikas auf der Weltbühne
Der UN-Bericht enthält auch ein globales Ranking, das von der Schweiz, Norwegen und Island angeführt wird – Länder, die einen IDH von über 0,95 aufweisen und sich durch inklusive Gesellschaften, geringe Armut und nachhaltige langfristige Politikmaßnahmen auszeichnen.
In Lateinamerika ist die Leistung heterogener. Panama (0,820), Costa Rica (0,806) und Mexiko (0,781) liegen im Mittelfeld, während Haiti, Honduras und Guatemala mit Indizes unter 0,63 die letzten Plätze belegen – ein Spiegelbild tiefgreifender und anhaltender Ungleichheiten. Der Bericht schließt mit einer Warnung vor globalen Risiken: Die mangelnde Zusammenarbeit bei Herausforderungen wie Klimawandel, Armut und digitale Ungleichheit beeinträchtigt nicht nur die am stärksten gefährdeten Länder, sondern auch das globale Vertrauen in Institutionen und den kollektiven Fortschritt.
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