Lateinamerika: Venezuela Hauptherkunftsland von Ausländern in Brasilien

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Millionen Venezolaner sind bereits vor der Diktatur in ihrem Heimatland geflüchtet (Foto: Archiv)
Datum: 02. Juli 2025
Uhrzeit: 14:22 Uhr
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Autor: Redaktion
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Die Zahl der in Brasilien lebenden Venezolaner hat laut Daten der Volkszählung von 2022, die am Freitag (27. Juni) vom brasilianischen Institut für Geografie und Statistik (IBGE) veröffentlicht wurden, die Zahl der Portugiesen übertroffen und Venezuela zum wichtigsten Herkunftsland von Ausländern in Brasilien gemacht. Im Jahr 2010 lebten 2.869 Venezolaner in Brasilien. Im Jahr 2022 stieg diese Zahl auf 271.514 – fast 94 Mal mehr als 12 Jahre zuvor. Im gleichen Zeitraum sank die Gesamtzahl der Portugiesen von 137.972 auf 104.345, was einem Rückgang von 24 % entspricht. Es ist das erste Mal, dass die Portugiesen nicht mehr an der Spitze der Einwandererrangliste des größten Landes in Südamerika stehen.

Deutlicher Anstieg der internationalen Einwanderung

Die Gesamtzahl der Ausländer und Eingebürgerten in Brasilien ist ebenfalls deutlich gestiegen. Waren es 592.448 im Jahr 2010, so stieg die Zahl auf 1.009.340 im Jahr 2022 – ein Anstieg von 70 %. Das ist die höchste Zahl seit 1980, als die Volkszählung 1,1 Millionen Einwanderer registrierte. Die meisten Ausländer, die heute im Land leben (54 %), kamen zwischen 2013 und 2022. Laut IBGE nimmt Brasilien inzwischen mehr Einwanderer aus Lateinamerika und der Karibik auf. Die Zahl der Lateinamerikaner im Land stieg zwischen 2010 und 2022 von 183.448 auf 646.015. Neben Personen aus Venezuela sind vor allem Menschen aus Bolivien, Haiti, Paraguay, Argentinien und Kolumbien zu nennen. Die Zahl der Europäer sank im gleichen Zeitraum von 263.393 auf 203.284.

Roraima ist heute der brasilianische Bundesstaat mit dem höchsten Anteil an Ausländern an der Bevölkerung. Im Jahr 2010 machten Einwanderer 0,6 % der Bevölkerung des Bundesstaates aus. Im Jahr 2022 stieg diese Zahl auf 12,84 %. Dieser Anstieg steht in direktem Zusammenhang mit den vor der menschenverachtenden Diktur ais ihrem Heimatland geflüchteten Venezolanern über die Nordgrenze des Landes. Auf der anderen Seite war Rio de Janeiro der einzige Bundesstaat, der zwischen 2010 und 2022 einen Rückgang der Einwandererzahlen verzeichnete: von 96.821 auf 80.292. Der Bundesstaat São Paulo ist nach wie vor das Hauptziel für Ausländer in Brasilien. Im Jahr 2022 lebten 359.223 Einwanderer im Bundesstaat – das entspricht 0,8 % der Bevölkerung von São Paulo.

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