Einer der größten Hackerangriffe auf das brasilianische Finanzsystem

pix

er Cyberangriff, von dem mindestens sechs Banken betroffen waren, sorgte am Mittwoch (2.) für Aufruhr auf dem Finanzmarkt (Foto: Archiv)
Datum: 04. Juli 2025
Uhrzeit: 15:00 Uhr
Ressorts: Brasilien, Panorama
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
Sprachkurs Portugiesisch (Brasilianisch)

Die Zivilpolizei von São Paulo hat am Donnerstag (3.) einen Mann festgenommen, der verdächtigt wird, einen der größten Hackerangriffe auf das brasilianische Finanzsystem über ein Unternehmen begünstigt zu haben, das Dienstleistungen für kleinere Banken und Fintechs erbringt, um Transaktionen mit der Zentralbank durchzuführen, darunter auch PIX. Der Cyberangriff, von dem mindestens sechs Banken betroffen waren, sorgte am Mittwoch (2.) für Aufruhr auf dem Finanzmarkt. Nach Angaben der Staatlichen Kriminalpolizei (Deic) ist der Festgenommene, João Nazareno Roque, Angestellter des Technologieunternehmens C&M Software (CMSW) und hat den Hackern, die den Angriff durchgeführt haben, über seinen Computer Zugang zum geheimen System verschafft. Er wurde im Stadtteil City Jaraguá im Norden von São Paulo festgenommen. Der Hackerangriff ist einer der schwersten, die jemals in Brasilien verzeichnet wurden.

Roque sagte der Polizei, er habe sein Passwort im Mai für 5.000 Reais an Hacker verkauft und anschließend für weitere 10.000 Reais an der Entwicklung eines Systems mitgewirkt, das die Unterschlagungen ermöglichte. Er berichtete weiter, dass er mit den Kriminellen nur per Handy kommuniziert habe und sie nicht persönlich kenne. Außerdem habe er alle 15 Tage sein Handy gewechselt, um nicht verfolgt werden zu können. Ein Konto mit 270 Millionen Reais wurde bereits beschlahnahmt. Der Fall wurde öffentlich, als BMP, ein Kunde von C&M, eine Anzeige erstattete, in der es um millionenschwere Unterschlagungen ging, und C&M den Behörden einen Angriff auf seine Infrastruktur meldete. Nach Angaben von C&M haben Kriminelle Zugangsdaten wie Passwörter ihrer Kunden verwendet, um sich unrechtmäßig Zugang zu ihren Systemen und Diensten zu verschaffen. Dadurch erhielten sie unbefugten Zugriff auf Informationen und Reservekonten von mindestens sechs Finanzinstituten. Die Zentralbank hat noch nicht alle betroffenen Institute bekannt gegeben. Es gibt auch keine offizielle Bestätigung über die Höhe der durch den Angriff verursachten Schäden, aber Quellen von TV Globo schätzen, dass sich der Betrag auf bis zu 800 Millionen Reais belaufen könnte.

C&M Software ist ein brasilianisches IT-Unternehmen, das sich auf den Finanzmarkt spezialisiert hat. Zu den Dienstleistungen des Unternehmens gehören die Anbindung an die Zentralbank und die Integration in das brasilianische Zahlungssystem (SBP). In der Praxis bedeutet dies, dass das Unternehmen als Brücke fungiert, über die kleinere Finanzinstitute eine Verbindung zu den Systemen der Zentralbank herstellen und Transaktionen durchführen können – wie beispielsweise PIX. Das Unternehmen ist national und international tätig und seit 2001 von der Zentralbank für diese Funktion zugelassen. Derzeit sind acht weitere Unternehmen in Brasilien zugelassen.

1 US-Dollar entspricht 5,42 Reais

P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie jetzt Fan von agência latinapress! Oder abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter und lassen sich täglich aktuell per Email informieren!

© 2009 - 2025 agência latinapress News & Media. Alle Rechte vorbehalten. Sämtliche Inhalte dieser Webseite sind urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung und Verbreitung nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung von IAP gestattet. Namentlich gekennzeichnete Artikel und Leser- berichte geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für Einsendungen und Rückmeldungen bitte das Kontaktformular verwenden.

Dies könnte Sie auch interessieren

Kommentarbereich

Hinweis: Dieser Kommentarbereich ist moderiert. Leser haben hier die Möglichkeit, Ihre Meinung zum entsprechenden Artikel abzugeben. Dieser Bereich ist nicht dafür gedacht, andere Personen zu beschimpfen oder zu beleidigen, seiner Wut Ausdruck zu verleihen oder ausschliesslich Links zu Videos, Sozialen Netzwerken und anderen Nachrichtenquellen zu posten. In solchen Fällen behalten wir uns das Recht vor, den Kommentar zu moderieren, zu löschen oder ggf. erst gar nicht zu veröffentlichen.

Für diese News wurde noch kein Kommentar abgegeben!

Ich erkläre mich damit einverstanden, dass meine eingegebenen Daten und meine IP-Adresse nur zum Zweck der Spamvermeidung durch das Programm Akismet in den USA überprüft und gespeichert werden. Weitere Informationen zu Akismet und Widerrufsmöglichkeiten.