Diktatur auf Kuba: Trump erhöht Druck gegen die Tourismusbranche

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US-Präsident Donald Trump hatt den Druck auf Kuba mit neuen Sanktionen gegen die bereits geschwächte Tourismusbranche erhöht (Foto: AlexProimos)
Datum: 15. Juli 2025
Uhrzeit: 13:43 Uhr
Ressorts: Kuba, Welt & Reisen
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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US-Präsident Donald Trump hatt den Druck auf Kuba mit neuen Sanktionen gegen die bereits geschwächte Tourismusbranche erhöht. Das US-Außenministerium hat am Montag (14.) seine „restriktive Liste“ um elf neue Unternehmen erweitert. Darunter befindet sich auch das Iberostar Selection La Habana, ein modernes 42-stöckiges Hotel in der Hauptstadt. Das als Torre K bekannte Hotel wurde dieses Jahr eröffnet und ist das höchste Gebäude Kubas. Die Aufnahme in die Liste verbietet US-Bürgern und Unternehmen, in dem Hotel zu übernachten oder Geschäftsbeziehungen mit ihm aufzunehmen. Nach Angaben des Außenministeriums stehen die in der Liste und in einem Anhang mit verbotenen Unterkünften aufgeführten Einrichtungen „unter der Kontrolle oder handeln im Namen des kubanischen Militärs, der Geheimdienste oder der Sicherheitsdienste”.

Die Sanktionen vom Montag ergänzen weitere Maßnahmen, die letzte Woche anlässlich des vierten Jahrestags der Massenproteste auf der Insel angekündigt wurden. Diese Proteste wurden niedergeschlagen und führten zu Tausenden von Festnahmen, darunter mehr als 700 Personen, die noch immer inhaftiert sind. Der kubanische Diktator Miguel Díaz-Canel und andere Führer des menschenverac htenden Regimes waren ebenfalls von Visabeschränkungen betroffen. „Die USA werden weiterhin die Menschenrechte und Grundfreiheiten des kubanischen Volkes verteidigen und klarstellen, dass kein illegitimes und diktatorisches Regime in unserer Hemisphäre willkommen ist“, erklärte Außenminister Marco Rubio in einer Erklärung.

Die Maßnahmen von Trump zielen darauf ab, die Tourismusindustrie Kubas zu schwächen, von der das kommunistische Regime in Havanna durch Deviseneinnahmen abhängig ist. Während sich der größte Teil der Karibik vollständig von der durch die Covid-Pandemie verursachten Krise erholt hat, die zu einem Rückgang der Besucherzahlen führte, hat Kuba weiterhin mit starken Schwierigkeiten zu kämpfen. In den ersten fünf Monaten des Jahres ging der Tourismus auf der Insel laut Regierungsstatistiken, die von Tourism Analytics zusammengestellt wurden, im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2024 um 27 % zurück. Im Vergleich zum Zeitraum 2019 brach der Tourismus um 62 % ein.

Der Mangel an Besuchern verschärft die schlimmste Wirtschaftskrise Kubas seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion. Während Washington und andere das autoritäre Regime dafür verantwortlich machen, gibt die Regierung in Havanna wie gewohnt den langjährigen Wirtschaftssanktionen der USA die Schuld. Der kubanische Außenminister Bruno Rodríguez reagierte mit einer provokanten und nicht ernstzunehmenden Antwort auf die jüngsten Maßnahmen Trumps. „Die USA sind in der Lage, Einwanderungssanktionen gegen revolutionäre Führer zu verhängen und einen langwierigen und gnadenlosen Wirtschaftskrieg gegen Kuba zu führen“, sagte Rodríguez am Freitag in einem Beitrag auf X, „aber sie sind nicht in der Lage, den Willen dieses Volkes und seiner Führer zu brechen“.

Trump hatte bereits während seiner ersten Amtszeit eine harte Linie gegenüber Kuba verfolgt und in seiner zweiten Amtszeit die Schrauben weiter angezogen. Seine Regierung nahm die Insel unverzüglich wieder in die Liste der „Terrorismus unterstützenden Länder“ der USA auf, was potenzielle Investoren abschreckt. Neben den jüngsten Sanktionen nutzt er auch multilaterale Organisationen, um Druck auszuüben. Im vergangenen Monat wurde Rosa María Payá unter starkem Druck der USA zum Mitglied der Interamerikanischen Menschenrechtskommission der Organisation Amerikanischer Staaten ernannt. Payá ist die Tochter von Oswaldo Payá, einer prominenten Figur der kubanischen Opposition, der 2012 bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam, den seine Familie stets als „verdächtig“ angesehen hat.

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