Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hat zwei wichtige Gesetzesinitiativen unterzeichnet, um die Kultur des Landes aufzuwerten. Das erste Gesetz erkennt den Karneval von Rio de Janeiro offiziell als Manifestação da Cultura Nacional (Manifestation der nationalen Kultur) an. Ziel ist es, die historische und gesellschaftliche Bedeutung sowie das kulturelle Erbe eines der bekanntesten Volksfeste Brasiliens und der Welt zu schützen – und zugleich anzuerkennen, dass dieses Fest ein ganzjähriger Zyklus der Kreativwirtschaft ist. Bei der Zeremonie in Brasília, dem Sitz der Bundesregierung, wurde außerdem das Gesetz Nr. 15.189 verabschiedet, das den 17. Februar als Dia Nacional da Música Axé (Nationaltag der Axé-Musik) festlegt. Das Musikgenre entstand im Bundesstaat Bahia und gewann in den 1980er- und 1990er-Jahren an Popularität. Es gilt heute als eine künstlerische Ausdrucksform, die Einflüsse aus Samba-Reggae, Frevo, Ijexá und anderen afrobrasilianischen Rhythmen vereint.
„Mehr als nur Unterhaltung drückt dieses Genre Werte wie Widerstand, Feier und Gemeinschaft aus. Es ist ein Motor sozialer und wirtschaftlicher Inklusion – vor allem im Bundesstaat Bahia, wo es insbesondere während des Karnevalszyklus Arbeitsplätze und Einkommen schafft“, heißt es im verabschiedeten Gesetzestext zur Axé-Musik. Brasilien, das derzeit einen beispiellosen Tourismusboom erlebt, unterstreicht damit die Bedeutung beider kultureller Ausdrucksformen für die Anziehung internationaler Gäste. Rio de Janeiro ist das Epizentrum eines der weltweit bekanntesten Karnevale, der vom Guinness-Buch der Rekorde als der größte der Welt anerkannt ist. Das Sambódromo Marquês de Sapucaí dient als offizieller Austragungsort des jährlichen Umzugs der Sambaschulen – berühmt für prachtvolle Wagen, aufwendige Kostüme, Choreografien und Musik, die jedes Jahr passend zum gewählten Thema neu komponiert wird. Doch die Pracht des Sambódromos ist nur ein Teil des Festes: Der eigentliche Karneval spielt sich auf den Straßen ab. In diesem Jahr zogen rund 450 blocos (Straßenumzüge) durch die Stadtviertel der Metropole und lockten – laut der Stadtverwaltung – insgesamt etwa acht Millionen Menschen an.
Die Axé-Musik wiederum ist ein brasilianisches Musikgenre, das Ende der 1980er-Jahre im Bundesstaat Bahia entstand. Sie ist eine Mischung aus Samba, Reggae, Rock, Pop und weiteren Einflüssen wie Frevo, Bossa Nova und afrobrasilianischer Musik. Der Name stammt aus dem Yoruba und bedeutet „positive Energie“ oder „Lebenskraft“. Mit eingängigen Rhythmen und festlichem Charakter zählt Axé zu den wichtigsten musikalischen Ausdrucksformen im Kontext des Karnevals von Bahia und Rio de Janeiro. Der Präsident von Embratur, Marcelo Freixo, betonte, dass kulturelle, sportliche und musikalische Veranstaltungen auch bedeutende touristische Attraktionen seien, die zur Belebung der Wirtschaft beitragen und die Entwicklung des Landes fördern.
„Mit diesen Gesetzen stärkt Präsident Lula die Wertschätzung zweier bedeutender nationaler Kulturgüter – des Karnevals und der Axé-Musik. Im vergangenen Jahr erlebte Brasilien den größten Karneval seiner Geschichte mit fast 300.000 internationalen Touristen. Wir brechen alle Rekorde bei der Ankunft ausländischer Besucher und schaffen damit immer mehr Arbeitsplätze und Einkommen durch diese Aktivitäten – ein Impuls, von dem das ganze Land profitiert“, so Freixo.
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